„Dann eilt' er an Bord und verließ auf dem Drachen der Dänen Land. Mit Seilen ward nun das Segel sogleich am Maste befestigt. Das Meerschiff dröhnte, dem des Windes Hauch auf der Wogenstraße Flügel verlieh...“
Als Drachenschiffe, auch Meerdrachen, Wellenrosse oder einfach Drachen [2] genannt (anord. dreki, Pl. drekar) werden in der Wikingerzeit (ca. 800-1100) die größten und am prächtigsten ausgestatteten Langschiffe, besonders Königsschiffe, bezeichnet. Der Name bezieht sich auf den Stevenschmuck, der als Drachenkopf ausgestaltet war (s.a. Schiffe der Sagazeit).
Beschreibung[]
Gegenüber der Skeide zeichneten sich Dracheschiffe insbesondere durch verhältnismäßig größere Breite, Höhe der Bordwand (auch mittschiffs) und den Drachenkopf am Vordersteven aus. Worin sich die Drachenköpfe von den anderen tierförmigen Stevenköpfen unterschieden, ist jedoch nicht bekannt.
Das erste Beispiel eines Drachenschiffs ist das angeblich 868 von Harald Haarfagr erbaute Langschiff, doch ist diese Erzählung sagenhaft wie die ganze einheimische Überlieferung norwegischer Geschichte bis Ende des 10. Jhs. Der Ursprung des Typennamens dreki liegt daher im Dunkeln, wahrscheinlich entstammt er dem Norden selbst und geht vielleicht auf den Eigennamen eines besonders vorbildlichen Schiffes zurück. Mit Vorliebe trugen noch im Mittelalter hansische Kriegsschiffe einen mit -drake zusammengesetzten Namen (z.B. Mariendrake, Jürgendrake). [3]
Bedeutung des Stevenschmucks[]
Dass den als Drachenkopf ausgeformten Stevenköpfen ursprünglich ein fetischartiger Charakter zukam und man ihnen Zauberkraft beimaß, geht z.B. aus dem isländischen Landnámabók (c. 268) hervor, worin ein es verboten war, die Schiffe "mit maulaufsperrenden Köpfen oder klaffenden Drachenschnauzen" das Land ansegeln zu lassen, damit nicht die Landgeister erschreckt würden. [4]
Galerie[]
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Quellen[]
- ↑ Beowulf on Steorarume (Beowulf auf Cyberspace): Deutsche Übersetzung
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17 (auf Zeno.Org). Leipzig 1909, S. 765-768.
- ↑ Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 119 (Art. Schiffsarten)
- ↑ Hoops, RdgA. aaO. Bd. IV, S. 107 ff. (Art. Schiff)