Der Dreschflegel ist ein altes bäuerliches Werkzeug, das im Ackerbau zum Dreschen des Getreides nach der Ernte dient. Vom Feld wurde das geerntete Korn in die Scheune geschafft, in deren Mitte sich in der Regel eine besonders hergerichtete und gehärtete Dreschtenne befand. Dort wurde das Getreide mit Dreschflegeln gedroschen. Diese waren ursprünglich einfache Stöcke mit dickerem Ende.
Beschreibung[]
Für das Dreschen herrscht in allen germanischen Sprachen das uralte Wort (althochdeutsch) dreskan. (gotisch: þriskan; altnordisch: þriskja, þryskva; angelsächsisch: þerscan). Bereits in vorchristlicher Zeit übten die Germanen das Dreschen vorzugsweise oder ausschließlich mit dem Stock bzw. Flegel. Der einheimische Name für den Dreschflegel war althochdeutsch driskil. Daneben tauchte um das Jahr 1000 das althochdeutsche Wort flegil auf. Ab ca. 1200 n.Chr. wird damit der zweiteilige Flegel bezeichnet, der diesen Namen heute noch führt. Dieser wird erstmalig von Hieronymus im 4. Jahrhundert. erwähnt, der ihn unter dem volkstümlichen lat. Namen flagellum = 'Geißel' kennt. Dass auch die Angelsachsen mit diesem Werkzeug bekannt waren, zeigt eine Miniatur aus dem angelsächsischen Kalendarium des 11. Jahrhunderts. Der angelsächsische Flegel gleicht dem heute noch üblichen; die beiden Teile waren durch Leder verbunden, nur die Schlagkeule war wesentlicher länger als heutzutage.
Quellen[]
- Johannes Hoops. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 1. 1918—1919. S. 26.