Mittelalter Wiki
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Als Panzer- bzw. Eisenschuh (engl. Sabaton) oder auch Bärlatsch bezeichnet man den Fußteil der Plattenrüstung. [1]

Beschreibung[]

Die Eisenschuhe waren an den Beinröhren (Beinzeug) des Plattenpanzers befestigt. Ihre Form bezeichnet die Zeit einer Rüstung. Anfangs lanzettförmig, verlängerte sich seine Spitze bald so weit, dass er die abenteuerlichen Schnabelschuhe mit langem Schnabel nachahmte. Seit etwa 1490 wurden sie vorne stumpf und hießen entsprechend ihrer Form Bärenfüße, Kuhmäuler oder Bärenklauen.

Jedoch erfordern die Übergangsepochen große Vorsicht, da z.B. gerade die Form der Schnabelschuhe bei der Zeitbestimmung einer Rüstung nur da maßgebend ist, wo ihre Herkunft sicher ist; denn die Einführung dieser Mode war in den verschiedenen Ländern verschieden. Wahrscheinlich liegt der Ursprung dieser Mode in Ungarn.

Arten[]

Varianten des Eisenschuhs waren u.a.:

  • Bärenfuß, Bärenklaue
  • Entenfuß
  • Kuhmaul
  • Schnabelschuh - Eisenschuh mit langem spitzen Schnabel

Entwicklung[]

Hochmittelalter[]

12. Jahrhundert[]

In Nordeuropa erscheint die Fußbekleidung aus Eisenplatten bzw. die Eisenschuhe bereits im 12. und 13. Jhd., als die Maschenstrümpfe durch Beinschienen ersetzt wurden. Bereits Heinrich II., König von England (1154-1189), verbarg seine ungestalteten Füße in Schnabelschuhen.

Spätmittelalter[]

14. Jahrhundert[]

Im 14. Jhd. erscheint die Fußbekleidung aus Eisenplatten bzw. die Eisenschuhe (fr. solerets oder pédieux) dann überall. In Frankreich war die Mode der Schnabelschuhe von 1360-1420 herrschend, während die österreichischen Ritter schon in der Schlacht bei Morgarten (1319) die langen Enden ihrer Eisenschuhe abschnitten, nachdem sie vom Pferde gestiegen waren.

Man verlängerte am Beinzeug des Plattenpanzers die vorderen Unterschenkelschienen durch mehrere aneinandergefügte Plättchen und entwickelt so zusammenhängende Schienenschuhe (îserkolzen, kolzenschuoh). Diese bestanden aus ineinander dachziegelartig verschiebbaren Schienen, die häufig auch aus Leder waren. Diese hatten bis zu Ende des 15. Jhs. die Form langer und spitzer Schnabelschuhe, die späteren Eisenschuhe hatten der Beweglichkeit wegen eine andere Konstruktion.

15. Jahrhundert[]

Vom Jahre 1420-1470 herrscht in der Schuhform der gotische Spitzbogen vor, von 1470-1550 der Holzschuh und der Bärenfuß.

Renaissance[]

16. Jahrhundert[]

Nach 1570 ist in der Schuhform der Entenschnabel vorherrschend.

17. Jahrhundert[]

Gegen Ende des 17. Jhds. hatten die Reiterstiefel (fr. housseaux) und die Stiefel überhaupt die Eisenschuhe und Beinschienen gänzlich verdrängt.

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

Einzelnachweise[]