Mittelalter Wiki
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Die Eiserne Krone (corona ferrea) ist die Krone, mit der die Könige der Langobarden in Mailand oder Monza gekrönt wurden. Als solche gehört sie zu den deutschen Reichskleinodien. Aufbewahrt wird sie im Altartabernakel in der Kapelle der Theudelinde des Doms von Monza [1].

Beschreibung[]

Die Eiserne Krone im Domschatz zu Monza (Italien) ist noch heute das Königszeichen der Lombardei. Sie ist eine Goldschmiedearbeit von großer Pracht und künstlerisch bedeutender Gestaltung in Einteilung wie in der Ausfüllung seiner 12 Felder mit Blumen, Blattwerk und Edelsteinen.

Der Legende nach ließ Prinzessin Theudelinde die Krone im Jahre 593 n. Chr. zur Krönung ihres Gemahls Agilolf (590-615) anfertigen und stiftete sie den Langobarden. Gleichzeitig sei dem Erzbischof von Mailand das Recht der Königskrönung zu Monza verliehen worden.

Auch die nachfolgenden langobardischen Könige, nach Untergang des Langobardenreiches Karl der Große, Otto der Große und verschiedene deutsche Könige wurden mit der Eisernen Krone als Könige von Italien gekrönt, ferner Napoleon I. (1805) und Kaiser Ferdinand I. von Österreich (1838). Nach ihr benannte Napoleon den Orden der Eisernen Krone (Ordine della corona di ferro).

Aufbau[]

Die Eiserne Krone besteht aus einem mit Goldblumen geschmückten und mit 22 Edelsteinen besetzten Goldreifen von 8,2 cm Breite. Dieser ist sechsteilig, grün emailliert, ohne Zacken und von 16 cm Durchmesser. Die Zellenschmelzstücke am Goldreifen sind den Emaille-Arbeiten am „Paliotto“-Altar in Mailand verwandt.

Inwendig ist die Krone mit einem schmalen Eisenstreifen (daher der Name) besetzt. Dieser wurde nach der Legende aus einem Nagel vom Kreuze Christi geschmiedet und von Berengar I. von Friaul († 924) gegen Ende des 9. Jhds. der Kirche Johanniskirche zu Monza stiftete. [2] [3]

Datierung[]

Erst nach Karl dem Großen entstand die Sage, dass der eiserne Streif, der inwendig in der Krone liegt, aus einem der Nägel, womit Christus gekreuzigt worden, geschmiedet sei. Forscher vermuteten, dass die Erzählungen über die Krone wohl eher auf Fabeleien des späteren Mittelalters beruhen [4], der Eisenstreifen eher dem 9. Jhd. angehört und als Armreifen in Gebrauch war.

Im 10. Jhd. wurde die Krone von König Berengar I. von Friaul mit einem breitem, reich geschmücktem Goldreif umkleidet.

1993 ergab eine chemische Analyse zwei aufeinander folgende Entstehungsperioden einzelner Bestandteile um 450/500 und um 800. Das würde eine Anfertigung in der Völkerwanderungszeit, also zur Herrschaft der Langobarden und eine spätere Umarbeitung unter Karl dem Großen bestätigen [1].

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. 1,0 1,1 Wikipedia: Eiserne Krone (Version vom 28.04.2020)
  2. Hoops. RdgA. aaO. Bd. II, S. 294 (Goldschmiedekunst, § 51.)
  3. Herders Conversations-Lexikon (Zeno.Org). 1. Auflage. Freiburg im Breisgau 1854–1857. B. II, S. 527.
  4. Hoops. RdgA. aaO. Bd. III, S. 87 f. (Königskrönung)
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