Der Elbe (nd. Elv, lat. Albis) ist ein mitteleuropäischer Strom, der in Tschechien entspringt, durch Deutschland fließt und in die Nordsee mündet. Sie ist der einzige Fluss, der das von Mittelgebirgen umschlossene Böhmen zur Nordsee hin entwässert.
Zu den bekanntesten Gewässern ihres Einzugsgebiets gehören die Moldau, die Saale, die Havel mit der Spree und die Elde mit der Müritz. Im Oberlauf durch die Mittelgebirge geprägt, folgt sie im weiteren Verlauf zwei Urstromtälern des Norddeutschen Tieflands. [1]
Beschreibung[]
Namensherkunft[]
Der lateinische Name des Flusses (Albis) und nd. Elv beziehen sich auf die älteren Bezeichnungen albiz und anord. elfr im Sinne von 'weißer Fluss'. Doch um die Herkunft des Flussnamens zu erforschen, gilt es im Stromgebiet der Elbe die germanischen Sprachelemente von den restlichen zu unterscheiden und zu verstehen, auch wenn der Name von Grund aus germanisch ist. Dafür bedarf es der Feststellung aller früheren Namen und der Gründe für ihr Verschwinden, denn die Anzahl der Bezeichnungen für diesen Fluss war einst sehr viel größer als heute. [2]
Geschichte[]
Die Elbe ist als Wasserstraße seit dem Altertum ein bedeutender Handelsweg und hatte große Bedeutung für das Verkehrswesen (s. Binnenschiffahrt). So ging z.B. der Bernstein-, Bronze- und Goldhandel seit spätestens 1500 v. Chr. von der Nordseeküste die Elbe hinab zur Donau und dem Mittelmeergebiet.
In Bezug auf die Siedlungsgeschichte liegen die Verhältnisse nördlich vom Waldgürtel der deutschen Mittelgebirge zu beiden Seiten der Elbe verschieden, aufgrund der Unterschiede in der räumlichen Ausdehnung, des Bodenbaus und des Klimas. Im Altertum gab es hier offene besiedelte Flächen in durchaus größerer Ausdehnung. Wo sie jedoch gelegen haben, ist im einzelnen schwer zu sagen. Siehe auch: Siedlungswesen im Altertum: Geographischer Überblick)
Steinzeit[]
Der nördliche Elberaum wurde seit der Altsteinzeit vor etwa 200.000 Jahren besiedelt. In warmen Perioden bot das Elbtal mit seinen fruchtbaren Auenlehmablagerungen und dem Fisch- und Wildreichtum günstigere Lebensbedingungen als die nähere Umgebung. Gesäumt wurde die Elbe von dichten Auwäldern, die später Brenn- und Baumaterial boten.
Nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren wurde der Raum zunächst von Jäger- und Sammlerkulturen (wieder)bevölkert. Erst 4500 v. Chr. (Oberlauf) bis 3000 v. Chr. (Unterlauf) gingen die an der Elbe siedelnden Menschen dazu über, Landwirtschaft zu betreiben und Tiere zu domestizieren (Bandkeramikkulturen der Jungsteinzeit). Die nährstoffreichen Lößböden um Magdeburg wurden dabei bevorzugt besiedelt, da sie am ertragreichsten waren. In der Zeit zwischen 2500 und 1700 v. Chr. war Mitteleuropa von frühen Indogermanen aus dem Kurgan- und Schnurkeramikkreis bewohnt. [1]
Westliche Elbgebiete[]
Westlich der Elbe kommen die Heidebezirke und die Küstensäumeals alte Siedlungsflächen in Frage. Diese sind infolge der heftigen Stürme, jene wegen der Feuchtigkeit, der Armut des Bodens an Nährstoffen und der Neigung zur Bildung von Ortstein dem Waldwuchs ungünstig; vor allem bedecken sie sich nicht spontan wieder mit Wald, wenn er einmal verschwunden ist.
Es läßt sich daher denken, dass es hier nach der Eiszeit garnicht erst zur Bildung von Wald kam und dass auch ohne Zutun des Menschen offene Flächen sich von dort in die Gegenwart hinüberretteten. Anderseits steht fest, dass viele Heidelandschaften, wie großenteils die Lüneburger Heide, ehemals Waldgebiet waren, und auch die Küsten haben mit Ausnahme des äußersten Dünenkranzes, sicher im prähistorischen und sehr wahrscheinlich noch im historischen Altertum Wälder getragen.
Östliche Elbgebiete[]
Östlich der Elbe ist neben dem Waldgürtel im Süden ein zweiter im Zuge des Baltischen Höhenrückens anzunehmen. Altbesiedelt sind zweifellos die Küstenstriche bis auf die noch sumpfig daliegenden Mündungsgebiete der Oder, Weichsel und Memel. Dass aber auch hier die Gewalt der Stürme den Waldwuchs nicht unterbinden konnte, beweisen die z. T. noch heute bestehenden alten Waldungen auf der Kurischen Nehrung (bei Schwarzort) und an anderen Stellen der Ostseeküste. Die relative Regenarmut des Gebietes und der heutige Mangel an Baumwuchs geben dem eine weitere Stütze; es schließt sich an die alten Steppenlandschaften des übrigen Deutschland an, obwohl der Steppenboden, der Löss, fehlt.
Bronzezeit[]
In der spätbronzezeitlichen Wanderungsperiode zwischen 1250 und 750 v. Chr. ist der obere und mittlere Elberaum von Urnenfelderkulturen geprägt, während im unteren Teil die nordische (frühgermanische) Bronzekultur vorherrschte. Genaue Bezeichnungen von Stämmen, die in der Zeit zwischen 6000 v. Chr. und etwa 1000 v. Chr. an der Elbe lebten, sind nicht mehr erhalten. [1]
Eisenzeit[]
Größere Flächen offenen Landes sind dann weiter in dem Gebiet zwischen den beiden Waldgürteln, also vor allem in Posen zu suchen. Hier saßen später während der Eisenzeit ab ca. 800 v. Chr. mehrere ostgermanische Stämme. Auch das rasche Vorrücken der Slawen in die von den Germanen verlassenen Gegenden läßt sich nur unter der Annahme erklären, dass das Land waldarm war.
Frühmittelalter[]
Der wechselseitige Rhein-Elbe-Handelsverkehr reicht bis in karolingische Zeit zurück.
10. Jahrhundert[]
- 983 - Eine Urkunde Ottos II. erwähnt den Handel an der Elbe in der Gegend von Meißen und Belgern und zeugt damit von der Bedeutung des Flusses im Handelswesen des beginnenden Hochmittelalters. [3]. Auch die Münzfunde bezeugen das Eindringen des deutschen Handels in die Slawenländer. [4]
Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 410 ff. (Siedlungswesen, § 29 f.).
- Blume, Siedelungskunde der Magdeburger Börde. in Mitteilungen des Vereins für Erdkunde. Halle (1908).
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Wikipedia: Elbe
- ↑ Hoops. RdgA. aaO. Bd. II, S. 73 f. (Flussnamen, § 2 f., § 11.)
- ↑ Ottonis II. et Ottonis III. Diplomata (DO. II n. 184). Diplomata 13: Die Urkunden Otto des II. und Otto des III.. Hrsg. Theodor Sickel. Hannover 1893 (Digitalisat der MGH)
- ↑ Hoops. RdgA. aaO. Bd. II, S. 405 ff.