Mittelalter Wiki
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Emmeram von Regensburg († um 652), bzw. der heilige Emmeram (Heimramm) , war ein als Märtyrer verehrter fränkischer Wanderbischof. Sein Gedenktag ist der 22. September.

Beschreibung[]

Vom Leben St. Emmarans berichtet die Vita et passio Sancti Haimhrammi Martyris des Freisinger Bischofs Arbeo (um 750). Er war Wandermönch und Bischof von Poitiers in Aquitanien. Auf seiner Missionsreise zur Verbreitung des Christentums gelangte er aus dem westlichen Frankenreich nach Regensburg an den Hof des agilolfingischen Herzogs Theodo I. von Baiern, der ihn wohlwollend aufnahm und zum Bleiben bewegte.

  • um 648 - Unter der Regierung von Theodo I. von Baiern kommt Emmeran nach Regensburg, wo er auf Wunsch des Herzogs blieb und das Evangelium predigte.
  • um 651 - Uta, die Tochter des Herzogs, vertraut Emmeram an, dass sie aus einer heimlichen Liebschaft mit dem Sohn eines Beamten, ein uneheliches Kind erwartete. Um das Paar vor dem Zorn des Herzogs zu schützen, wollte Emmeram sich selbst als Vater ausgeben und ging auf Pilgerreise nach Rom, um sich dort zu verantworten. Nach seiner Rückkehr wollte er dem Herzog jedoch die Wahrheit eröffnen.
    • Nach Emmerams Abreise erzürnte Uta ihren Vater als sie die Geschichte erzählte, was dazu führte, dass Lantpert, der Sohn des Herzogs, Emmeram verfolgte.
  • um 652 - Lantpert stellt Emmeram in Kleinhelfendorf und lässt ihn grausam hinrichten.
    • Der Legende nach fanden seine Begleiter, Vitalis und Wolflete, ihn noch lebend und wollten, ihn nach Aschheim zu bringen, wo er jedoch auf dem Weg verstarb. Nach seinem Begräbnis soll ein vierzigtägiger Regen eingesetzt haben.
    • Als Herzog Theodo I. von Baiern die Wahrheit erfährt, lässt er Emmerams Leichnam nach Regensburg überführen, wo er in der Kirche St. Georg zur letzten Ruhe gebettet wurde.
  • 752 - Zum Anniversar lässt der Regensburger Bischof Gawibald ( † 761) die sterblichen Überreste Emmerams in die neue Gruft in das spätere Kloster Sankt Emmeram überführen. Die neue Kirche darüber wurde dem heiligen Emmeram geweiht. [1]

Datierungsfragen[]

In vielen Quellen werden die Herzöge Theodo I. und Theodo II. von Baiern nicht klar voneinander unterschieden, und auch die Jahreszahlen um die Geschehnisse mit St. Emmeram variieren je nach Zeugnis. Die Hauptquelle für diese Ereignisse ist die Vita des hl. Emmeram, verfasst von Arbeo von Freising (um 750) - also ca. 100 Jahre nach den Ereignissen. Diese ist jedoch legendär überformt und nicht immer historisch zuverlässig.

Einige Historiker bevorzugen daher eine alternative Zeitleiste (660–720), in der die Tat an St. Emmeram später als 652 geschah, vermutlich zwischen 675 und 690.

  • um 685 – Aufnahme des hl. Emmeram am Hof Theodos II. in Regensburg.
  • um 690 – Ermordung des hl. Emmeram durch Lantpert, als Sohn von Theodo II.
  • um 716 – Tod von Herzog Theodo II.

Diese Version ist chronologisch konsistent und wird von ihren Befürwortern als wahrscheinlicher angesehen als die ältere Überlieferung mit dem Todesjahr 652. [2] [3] [4]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Kloster Sankt Emmeram
  2. Deutsche Biographie: Theodo I., Kurzbiografie mit wissenschaftlichem Anspruch zur historischen Einordnung.
  3. Wikipedia: Theodo I. (DE). Version vom 05.06.2025.
  4. Wikipedia: Theodo II. (DE). Version vom 11.06.2025.