Mittelalter Wiki
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Das Königreich England bestand vom Zusammenbruch der angelächsischen Heptarchie im 9. Jh. des Frühmittelalters bis zum Jahre 1707. Es wurde durch den Zusammenschluss der Königreiche von England und Schottland zum Königreich Großbritannien durch dieses abgelöst.

Beschreibung[]

Traditionell wird König Egbert von Wessex (802–839) als erster in den Königslisten Englands geführt, da er der Erste aus dem Haus der Könige von Wessex war, der zumindest zeitweise eine Oberherrschaft über die angelsächsische Heptarchie auf der britischen Insel etablieren konnte. Seine Nachkommen vereinten die Kleinkönigreiche der Angeln und Sachsen zu einem angelsächsischen Königreich, das ab dem frühen 10. Jh. schlicht auch "England" genannt wurde.

Siehe auch:

Liste der Könige von England[]

Angelsächsische Dynastie (Haus Wessex[]

  • Egbert von Wessex (802–839) - Sohn von König Ealhmund (Kent). Baute Wessex zum mächtigsten Königreich der angelsächsischen Heptarchie auf und wurde als „Bretwalda“ (bretenanwealda) anerkannt, was einen Oberherrschaftsanspruch auf der britischen Insel implizierte. Winchester wurde zur Hauptstadt von Wessex.
  • Aethelwulf (839–858) - Sohn Egberts von Wessex. Unterwarf East Anglia, Kent, Sussex und Essex als Unterkönigreiche für Wessex.
  • Aethelbald (Wessex) (855–860) - Sohn Aethelwulfs. Stürzte zunächst seinen Vater vom Thron, wurde jedoch von ihm als Mitkönig anerkannt.
  • Aethelberht (Wessex) (860–865) - Bruder Aethelbalds. Wiedervereinte 858 das Herrschaftsgebiet seines Vaters Aethelwulf. Beginn der Wikingereinfälle in Nordostengland.
  • Aethelred (Wessex) (865–871) - Bruder Aethelberhts. Einfall des Großen Wikingerheeres in England. Zerstörung von Northumbria und East Anglia durch die Wikinger, Einfall in Wessex.
  • Alfred der Große (871–899) - Bruder Aethelreds. Drängte die Dänen aus Wessex zurück. Nannte sich als erster „König der Angelsachsen“ (Anglorum Saxonum rex).
  • Eduard der Ältere (899–924) - Sohn Alfreds. Nannte sich ebenfalls „König der Angelsachsen“ und drängte die Dänen bis hinter den Humber zurück.
  • Aethelweard (Wessex) (924) - Sohn Eduards.
  • Aethelstan (England) (924–939) - Bruder Aethelweards. Er war der erste König, der über ganz England herrschte. Nannte sich als erster „König der Engländer“ (rex Anglorum). Winchester war die Hauptstadt Englands.
  • Edmund der Prächtige (939–946) - Bruder des Aethelstans. Kämpfte gegen die Dänen um die Herrschaft über Northumbria.
  • Eadred (946–955) - Bruder Edmunds. Schloss die Eroberung Northumbrias erfolgreich ab.
  • Eadwig (955–959) - Sohn von Edmund I. (England).
  • Edgar der Friedfertige (959–975) - Bruder Eadwigs.
  • Eduard der Märtyrer (975–978) - Sohn Edgars. Wurde nach kurzer Regierungszeit von seiner Stiefmutter ermordet. 1008 heiliggesprochen.
  • Aethelred der Unberatene (978–1013) - Halbbruder Eduards. Befahl die Ermordung aller Dänen in England an und beschwor damit die Rache des Sven Gabelbart herauf, von dem er nach zahlreichen Versuchen schließlich ins Exil getrieben wurde.

Angelsachsen und Dänen[]

  • Sven Gabelbart (1013–1014) - Sohn von Harald Blauzahn. König von Dänemark. Eroberte England und herrschte dort ein Jahr, ohne gekrönt zu werden.
  • Aethelred der Unberatene - (1014–1016) - Kehrte nach dem Tod Sven Gabelbarts aus seinem Exil zurück, wurde vom angelsächsischen Witan erneut zum König proklamiert. Vertrieb Knut, den Sohn seines Rivalen. 1015 landete Knut wieder in England und belagerte Londons, wobei Aethelred starb.
  • Edmund Eisenseite (1016) - Sohn Aethelreds. War Knut im Kampf unterlegen und erhielt Wessex als Unterkönigreich des dänischen Englands. Starb noch im selben Jahr wie sein Vater.
  • Knut der Große (1016–1035) - Sohn Sven Gabelbarts. Begründete ein Nordseereich, in dem er über Dänemark, England und Norwegen herrschte. Etablierte in England das System der Earldoms.
  • Harald I. Hasenfuß (1035–1040) - Sohn Knuts des Großen. Behauptete sein Königtum mit der Unterstützung des Earls Godwin gegen die alte angelsächsische Dynastie und seinen Halbbruder.
  • Hardiknut (1040–1042) - Halbbruder Haralds I.. König von Dänemark, wurde von seinem Halbbruder aus England vertrieben. Nach dessen Tod konnte er den englischen Thron besteigen. Nach seinem Tod wurde die angelsächsische Dynastie restauriert.
  • Eduard der Bekenner (1042–1066) - Sohn von Aethelreds. Wehrte erfolgreich Thronansprüche aus Norwegen und Dänemark ab.
  • Harald II. (England) (1066) - Sohn von Earl Godwin und Schwager Eduards des Bekenners. Earl von Wessex. Schlug eine norwegische Invasion an der Stamford Bridge zurück. Starb im Kampf gegen Wilhelm den Eroberer in der Schlacht bei Hastings.
  • Edgar Aetheling (1066) - Enkel von Edmund Eisenseite. Nach der Schlacht bei Hastings vom Witan zum König gewählt, aber nicht gekrönt. War gegen den vorrückenden Wilhelm unterlegen und musste sich diesem im Dezember 1066 ergeben.

Normannische Dynastie (Rolloniden)[]

  • Wilhelm I. der Eroberer (1066–1087) - Neffe 2. Grades von Eduard dem Bekenner. Führte 1066 die normannische Eroberung Englands an, unterwarf das angelsächsische Königreich und begründete das anglo-normannische Reich. Machte London zur Hauptstadt.
  • Wilhelm II. Rufus (1087–1100) - Sohn Wilhelms des Eroberers. Erbte von seinem Vater das englische Königreich.
  • Heinrich I. Beauclerc (1100–1135) - Wilhelms II. Wiedervereinte das anglo-normannische Reich seines Vaters. Etablierte ein administratives Königtum mit einer effizienten Verwaltung und Rechtsprechung.
  • Stephan (England) (1135–1141) - Neffe Heinrichs I.. Usurpierte den Thron und löste damit den englischen Bürgerkrieg (1135-1154) aus.
  • Matilda die Kaiserin (1141) - Tochter Heinrichs I.. Witwe Kaiser Heinrich V. (HRR). Kämpfte gegen ihren Cousin Stephan (England) um den Thron. Übernahm 1141 kurzzeitig die Macht, ohne aber gekrönt zu werden.
  • Stephan (1141–1154) - Kämpfte weiter gegen Matilda und die Anjou, verlor 1144 die Normandie. Musste 1153 im Vertrag von Wallingford den Sohn von Matilda schließlich als Erben anerkennen.

Angevinische Dynastie (Haus Plantagenet)[]

  • Heinrich II. Kurzmantel (1154–1189) - Sohn von Matilda (England). Begründete das angevinische Reich.
  • Heinrich der Jüngere (England) (1170–1183) - Sohn von Heinrich II. (England). Mitkönig seines Vaters. Starb beim Aufstand gegen ihn.
  • Richard I. Löwenherz (1189–1199) - Sohn von Heinrich II. (England). Führte den dritten Kreuzzug (1190–1192) an. Behauptete sich gegen den französischen König Philipp II. (Frankreich) im Kampf um seine kontinentalen Besitzungen.
  • Johann Ohneland (1199–1216) - Bruder von Richard I. Löwenherz. Unter ihm brach das angevinische Reich zusammen. Nach der Revolte seiner Barone musste er 1215 die Magna Charta unterzeichnen. Starb weitgehend entmachtet.
  • Ludwig der Löwe (1216–1217) - Ehemann der Blanka von Kastilien, einer Enkelin von Heinrich II. (England). Prinz der französischen Kapetinger-Dynastie. Die Anhänger Johanns krönten nach dessen Tod den unmündigen Heinrich III. (England) zum König.
  • Heinrich III. (England) (1216–1272) - Sohn von Johann Ohneland. Verlor Aquitanien an die französische Krone. Musste 1258 die Provisions of Oxford seiner Barone akzeptieren. Wurde im „Second Baron's War“ (1264) entmachtet.
  • Eduard I. (England) (1272–1307) - Sohn von Heinrich III. (England). Wurde während seines Kreuzzugs (1270–1272) König. Geriet mit König Philipp IV. (Frankreich) in Konflikt um seine französischen Besitzungen, unterwarf das Fürstentum Wales. Ausbruch des schottischen Unabhängigkeitskriegs. Berief 1295 das Modellparlament ein.
  • Eduard II. (England) (1307–1327) - Sohn von Eduard I. (England). Unterlag gegen die Schotten in der Schlacht von Bannockburn 1314, wurde von seiner Ehefrau entmachtet und vermutlich auch ermordet.
  • Eduard III. (England) (1327–1377) - Sohn von Eduard II. (England). Entmachtete seine Mutter und deren Günstling. Festigte die Königsmacht nach innen und begünstigte einen wirtschaftlichen Aufschwung.
  • Richard II. (1377–1399) - Enkel von Eduard III. (England). Unterdrückte den Bauernaufstand des Wat Tyler und stand in Konflikt mit dem Parlament. Wurde vom Parlament zugunsten seines Cousins Heinrich Bolingbroke abgesetzt und kurz darauf ermordet.

Haus Lancaster vs. Haus York[]

  • Heinrich IV. (England) (1399–1413) - Haus Lancaster. Enkel von Eduard III. (England).
  • Heinrich V. (England) (1413–1422) - Haus Lancaster. Sohn von Heinrich IV. (England). Eröffnete die zweite Phase des hundertjährigen Krieges, siegte vollständig über die Franzosen in der Schlacht von Azincourt 1415.
  • Heinrich VI. (England) (1422–1461) - Haus Lancaster. Heinrich V. (England). Verlor alle Territorien auf dem Festland bis auf Calais. Die Niederlage bei Castillon 1453 ließ den Hundertjährigen Krieg ausklingen. Ausbruch der Rosenkriege in England (1455), in denen das Haus York einen Anspruch auf den Thron erhob.
  • Eduard IV. (1461–1470) - Haus York. Ur-Urenkel von Eduard III. (England). Erkämpfte sich 1462 erfolgreich den englischen Thron, verlor ihn aber 1470 wieder.
  • Heinrich VI. (1470–1471) - Haus Lancaster.
  • Eduard IV. (1471–1483) - Haus York. Organisierte nach seiner Entmachtung 1470 aus dem niederländischen Exil heraus seine Rückkehr nach England. Besiegte 1471 die Lancaster erneut.
  • Eduard V. (1483) - Haus York. Sohn von Eduard IV. Wurde von seinem Onkel kurz nach seiner Thronbesteigung abgesetzt und in den Tower gesperrt.
  • Richard III. (England) (1483–1485) - Haus York. Onkel von Eduard V. Übernahm den Thron durch die Absetzung seines Neffen. Gegen ihn erhob sich Henry Tudor als Erbe der Lancaster. Letzter Plantagenet auf dem englischen Thron.

Haus Tudor[]

  • Heinrich VII. (England) (1485–1509) - Ur-Ur-Urenkel von Eduard III. (England). Mütterlicherseits ein Abkömmling der Lancaster, heiratete er die Erbin des Hauses York. Beendete 1485 die Rosenkriege.
  • Heinrich VIII. (England) (1509–1547) - Sohn von Heinrich VII. (England). Löste 1531 die Kirche von England von der Suprematie des Papstes und machte die Krone zu deren Oberhaupt (Anglikanismus).
  • Eduard VI. (1547–1553) - Sohn von Heinrich VIII. (England).
  • Jane Grey (1553) - Urenkelin von Heinrich VII. (England). Wurde 1553 zur Königin proklamiert, aber nicht gekrönt. Wurde kurz darauf von den Anhängern Marias abgesetzt und hingerichtet.
  • Maria I. (England) (1553–1558) - Tochter von Heinrich VIII. (England).
  • Philipp II. (Spanien) (1554–1558) - Ehemann von Maria I. (England). Mitkönig seiner Frau in England.
  • Elisabeth I. (1558–1603) - Halbschwester von Maria I. (England), Tochter von Heinrich VIII. (England). Löste die englische Kirche endgültig vom Katholizismus und führte sie dem Protestantismus zu. Begründete die Seemachtstellung Englands und verteidigte diese gegen Spanien. Das Elisabethanische Zeitalter markierte einen Höhepunkt in der wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Geschichte Englands.

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Quellen[]

Wikipedia
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Einzelnachweise[]

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