Das Evangelium Longum ist ein liturgisches Evangelistar, welches um 894 im Kloster St. Gallen entstand. Heute befindet es sich in der Stiftsbibliothek St. Gallen und wird im Codex Sangallensis mit Cod. 53 geführt. [1]
Beschreibung[]
Die elfenbeingeschnitzte Tafel des Unterdeckels vom Evangelium Longum, mit Maria zwischen Engeln, Darstellungen aus der Legende des heiligen Gallus und reizvollem Rankenwerk stammt aus der Hand des Tuotilo von St. Gallen, einem der berühmtesten und vielseitigsten Künstler des 9. und beginnenden 10. Jhds.
Die Evangelistendarstellungen des vorderen Deckels sind denen des Psalterium Aureum (Cod. Sang. 022) sehr ähnlich und entstanden wohl unter dem Einfluss der Reimser Kunstübung. Diese ältere Schnitzerei diente Tuotilo dabei wohl als Muster für Art und Ornament.
Ob und wie weit auch die silbervergoldeten Umrahmungen der Elfenbeintafeln mit ihrem Edelsteinschmuck etwas mit Tuotilo und seiner Kunst zu tun haben, muss aber dahingestellt bleiben. [2]
Quellen[]
- Evangelium Longum (Cod. Sang. 53). Digitalisat der Stiftsbibliothek St. Gallen (CESG) in E-codices.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Evangelium Longum (Version vom 13.05.2020)
- ↑ Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. II, S. 295 (Goldschmiedekunst, § 54.)