Das engl. Falchion bzw. frz. Fauchon (von lat. falx - 'Sichel' oder frz. faux - 'Sense'), ist ein einschneidiges Hiebschwert, welches vom Hochmittelalter bis in die frühe Renaissance in Gebrauch war und im deutschen Sprachraum auch als Malchus bekannt ist. [1]
Beschreibung[]
Das Fauchon tritt in Frankreich um die Mitte des 13. Jhs. als scimitarförmiges Säbelschwert bzw. messerartige Waffe auf, deren Schneide sich nicht, wie bei Krummschwertern in der inneren, sondern wie beim Säbel in der äußeren Krümmung befindet.
Allerdings ist der Fauchon nicht mit dem Scimitar zu verwechseln, da seine Klinge ca. 70 cm Länge maß, somit immer länger und gestreckter war. Seine Klinge verbreitert sich zur Spitze hin und ist dort vom Rücken aus schräg abgeschnitten - also eine vollkommen orientalische Form.
Unter dem Namen Fauchon, der sich entweder von von frz. faux - „Sense" oder von lat. falx - „Sichel“, ableitet, erscheint diese Waffe bis gegen das Ende des 14. Jhs. Von da an wird sie mit etwas längerer und mehr bizarr geformter Klinge zum Bazelaire (später Badelaire) sowie zum Craquemart. Sie erhielt sich bis ins 17. Jh. wenngleich sie meist als Messer angesehen und immer weniger beachtet wurde.
Malchus[]
Malchus hieß ein dem Braquemart ähnliches, kurzes Säbelschwert, welches vielleicht sogar mit diesem identisch ist. Im Spätmittelalter verstand man darunter eine Abart des Craquemarts mit mehr gekrümmter Klinge, die sich an der Spitze verbreiterte und am Rücken eckig eingezog war. Dieselben beiden Bezeichnungen, und Malchus und Braquemart, werden allerdings auch für ein Kurzschwert gebraucht, welches der Ochsenzunge ähnelt.
In Deutschland war Malchus die übliche Benennung für einschneidige Hiebschwerter des 13./14. Jh. mit gekrümmter oder gerader, im Ort verbreiterter bauchiger Klinge, oft mit im Ort konkav zur Schneide verlaufender Rückenlinie; im Französischen hießen diese Waffen Badelaire (Baudelaire), Braquemart oder Fauchon (engl. Falchion; ital. Storta). Dieser Stutzsäbels (franz. coutelas) erscheint besonders zu Zeiten Maximilian I. (1459-1519) u.a. viel im „Weiskunig” oder in Abbildungen. Aus diesen Schwertern entwickelten sich Kordelatsch und Plute.
Die Benennungsherkunft ist unklar. Wegen der orientalisch anmutenden Klingenform mag der Name dieses Stutzsäbels von dem in der jüdischen Geschichte (Joh. 18, 10) vorkommenden arabischen König Malchus abgeleitet sein, dem Diener des Hohen Priesters Haiphas, welchen Petrus mit solch einer Waffe das rechte Ohr abgeschlagen haben soll.
Galerie[]
Quellen[]
- Boeheim, Wendelin. Handbuch der Waffenkunde: Das Waffenwesen in seiner historischen Entwicklung (Internet Archive). Leipzig, E.A. Seemann : 1890. Neuauflage UNIKUM (22. Februar 2013). ISBN 3845726032. . 270.
- Demmin, Augustec. Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Internet Archive). Leipzig : P. Friesehahn, 1893. Classic Reprint: Forgotten Books (31. Oktober 2018). ISBN 0365623105. S. 717 f.
- Seifert, Gerhard: Fachwörter aus der Blankwaffenkunde (PDF). Haiger, 1981 (Überarbeitung 2007). Hrsg. Rolf Selzer, Arbeitskreis Blankwaffen. Homepage: https://www.seitengewehr.de/ (Teil 6)
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Falchion (Version vom 29.10.2018)