Mittelalter Wiki
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Das Farnkraut und Farne (Filices) gehören zu den magischen Pflanzen, die im Volksglauben eine große Rolle spielten.

Beschreibung[]

Als Sporenpflanzen fehlen den Farnen Blüten und die daraus hervorgehenden Früchte. Die somit „ohne Vorbereitung“ an den Wedeln auftretenden Sporenkapselhäufchen beflügelten als „Farnsamen“ einer imaginären „Farnblüte“ die Phantasie unserer Vorfahren.

So glaubte man, dass der Farn nur in der Sonnenwendnacht in der Mitternachtsstunde blühe und sogleich Samen erzeuge, welche über besondere Zauberkräfte verfügten. Diese konnte man nur bekommen, wenn man besondere Beschwörungspraktiken befolgte. Wer den Farnsamen besaß konnte sich damit unsichtbar machen.

Farnsamen halfen auch Schätze zu entdecken und schafften eine glückliche Hand bei allem, was man anpackte, auch im Spiel. Seinem Besitzer half er, die Gunst der Frauen zu erlangen und Kristalle und sogenannte „Erdspiegel“ zu finden, in welchen man alles sah, was in und auf der Erde vorging. Er half sogar die Sprache der Tiere zu verstehen.

Doch wie kam man in den Besitz des wertvollen Farnsamens? Eine Legende besagte Folgendes: Man durfte während der Adventszeit nicht beten, keine Kirche besuchen, kein Weihwasser berühren und musste sich immer wünschen, dass einer der Böse zu Geld verhalf. In der Johannisnacht musste man dann zwischen elf und zwölf Uhr nachts auf einen Kreuzweg gehen, über den schon Leichen zum Friedhof getragen wurden. Dabei erschienen plötzlich viele bekannte und unbekannte Verstorbene, die einen bewegen wollten, von dem Vorhaben abzulassen. Nun durfte man sich nicht rühren, nicht einmal die Miene verziehen, sonst würde man sogleich vom Teufel zerrissen. War Schlag zwölf Uhr die Probe bestanden, so kam der finstere Jäger und gab einem eine Tüte Farnsamen. [1]

Quellen[]

  1. Keltenwelt.de - Zauberkräuter, mystische Wirkung von Pflanzen (Internet Archive). Version vom 17. Mai 2001.
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