Fechtdolche entwickelten sich im Spanien des 16. Jhs., als dort in der Fechtkunst eine neue Methode im Zweikampf aufkam. Dabei wurde der Fechtdegen (span. espada de matador) in der Rechten zum Ausfall, der Dolch aber (als Parierdolch) in der Linken Hand mit der Spitze nach abwärts zur Parade geführt (s.a. Springklingendolch, Linkehanddolch).
Beschreibung[]
Beim Fechten bediente man sich neben des Fechtdegens auch des sog. Parierdolches der Linkhand (s. Linkehanddolch), welcher, in der linken Hand geführt, hauptsächlich zum Parieren des gegnerischen Ausfalles diente. Bei Ermangelung eines Parierdolches umwickelte der Spanier im Zweikampf auch wohl die linke Hand mit dem Mantel und vollführte mit dieser die Paraden.
Arten[]
Linkehanddolch[]
Fechtdolche dieser Art erscheinen unter dem Namen span. mano izquierda (Linkehanddolch) und unterscheiden sich von anderen durch eine rappierartige Klinge, einen kurzen Handgriff, eine lange Parierstange, besonders aber durch ihren dreiseitigen, zuweilen durchbrochenen Korb an der äußeren Seite. Von der Mitte des Jhs. werden sie zahlreich auch in Italien erzeugt (Fig. 346).
Springklingendolch[]
Wie bei den Stangenwaffen, so kommen auch bei Dolchen die so genannten Springklingen in Verwendung. Von den beiden Seiten des Blattes trennen sich zwei Teile ab, die unterhalb in Scharnieren befestigt sind, und durch Druck auf einen am Griff befindlichen Knopf durch Federkraft getrieben, nach außen schnellen (Fig. 347).
Quellen[]
- Handbuch der Waffenkunde: Das Waffenwesen in seiner historischen Entwicklung (Internet Archive). Wendelin Boeheim. Leipzig, E.A. Seemann : 1890. Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 978-3-201-00257-8. S. 286, 298 ff.