Mittelalter Wiki
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Im Mittelalter wurde das Feld für den Ackerbau gern in eine Anzahl Streifen eingeteilt, getrennt durch einen Rain. Der Acker war in der Regel eingezäunt und wurde so häufig Ackerhag genannt.

Geschichte[]

In der ältesten Zeit besäte man sicher alles Land, das man bearbeitete, soweit man hinlängliche Aussaat dafür hatte. Doch schien man ziemlich früh einen Blick für den Vorteil bekommen zu haben, den Boden einige Zeit als Brache oder Gemeinweide, auf der man das Vieh gehen und grasen ließ, ruhen zu lassen. Wann der Saatwechsel zuerst in Gebrauch kam, läßt sich nicht ausmachen, aber im 13. Jh. war er gewöhnlich, obwohl keineswegs überall durchgeführt.

So wurden in Dänemark drei verschiedene Bestellungsarten angewendet. An einigen Stellen (z.B. Jütland) hatte man eine Art Koppelbetrieb, durch den dasselbe Stück Land mehrere Jahre hintereinander besät wurde und dann einige Jahre ruhte, an anderen Stellen (z.B. in Schonen und Seeland) wendete man hauptsächlich Dreifelderwirtschaft an und in noch anderen Gegenden wurde stetige Bestellung angewendet, bei der das Land immer unter Arbeit war.

Frühmittelalter[]

Im Frühmittelalter war die Feldwirtschaftsform in vielen Gebieten noch lange über die Völkerwanderungszeit hinaus eine geregelte Feldgraswirtschaft, bei der abwechselnd ein Teil des Kulturlandes als Wiese, der andere als Ackerland genutzt wurde. In einigen Gegenden gelangte man aber noch im 8. Jh. zur Dreifelderwirtschaft (siehe Flureinteilung und Flurverfassung) und daneben finden sich Ein-, Zwei-, Vier- und Fünffelderwirtschaft.

Das Capitulare de villis als Landgüterverordnung von Karl dem Großen aus dem Anfang des 9. Jhs. galt lange als die wichtigste Grundlage der Kenntnis des altdeutschen Agrarwesens zu dieser Zeit. Allerdings sprach Alfons Dopsch [1] es in einer ausführlichen Beweisführung den Germanisten ab und verwies den Geltungsbereich nach Aquitanien. Auch die Garteninventare von Asnapium und Treola gehören den Darlegungen Dopsch zufolge [2] nach Südfrankreich. Alle diese Quellen haben deutsche Verhältnisse also nur bedingten Wert. [3]

Spätmittelalter[]

14. Jahrhundert[]

Zu Beginn des 14. Jhds. setzt in Europa eine Agrardepression ein, die bis zur Mitte des 15. Jhds. anhielt. Es war eine Krise des Getreidebaus, welche durch einen Bevölkerungsüberhang im Vergleich zur Ernährungsbasis ausgelöst wurde.

Renaissance[]

Im Umfeld der sehr schnell wachsenden Städte der Renaissance (wie z.B. Antwerpen oder Amsterdam) wurde die Landwirtschaft in Formen gezwungen, die zwar modern, aber doch oft der Antike entnommenen waren. Auch waren in einigen Teilen Mitteleuropas Fruchtwechsel- und Gartenbauwirtschaft oder freie Zeitpachtverhältnisse weitgehend fremd (so z.B. in Niedersachsen).

16. Jahrhundert[]

Im 16. Jhd. stiegen aufgrund des Bevölkerungswachstums die Getreidepreise. Hiervon profitierten vorrangig die Grundherren, die Getreide vermarkten konnten, Bauern jedoch nur dann, wenn ihre Höfe ertragreich waren und stadtnah lagen. Im Umfeld der Städte kam es daher zu einer Intensivierung der Landwirtschaft. Dort setzte sich die Gutsherrschaft zunehmend durch.

Im östlichen Mitteleuropa bemühten sich die Grundherren, möglichst viel Bauernland in die Hand zu bekommen und über die bäuerliche Arbeitskraft mehrtägig pro Woche zu verfügen. So konnten in extensiver Wirtschaft dennoch große Mengen Getreide angeboten werden. Die Landesherrschaften ihrerseits waren an der Steuerfähigkeit und den Diensten der Bauern interessiert und vermieden daher Überbelastungen der Landbevölkerung. [4]

Arten[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Dopsch, Alfons: Die Wirtschaftsentwicklung der Karolingerzeit, vornehmlich in Deutschland (Internet Archive). Weimar, 1912. Bd. I, S. 26 ff.)
  2. Dopsch, Wirtschaftsentwicklung. aaO. 65 ff.
  3. Hoops, RdgA. aaO. Bd. II, S. 117 (Artikel: Gartenbau, § 17).
  4. Hauptmeyer, Landesgeschichte Niedersachsen. aaO. S. 67.
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