Der Fenchel (Foeniculum vulgare) wurde im Mittelalter als Gewürz- und Heilpflanze genutzt.
Beschreibung[]
Als Gewürz kam der Fenchel durch die Römer nach Deutschland, doch war die Pflanze schon im Altertum bei Ägyptern und Griechen auch als Heilpflanze bekannt. Auch auf dem Bauriss für das Kloster St. Gallen von 820-830 wird er unter den Pflanzen aufgezählt, die im kleinen Arzneikräutergarten angebaut werden sollten.
Walahfrid Strabos Hortulus[]
Als feniculum erscheint der Fenchel im Hortulus (um 827-840) des Walahfrid Strabo. Dort heißt es:
„Auch die Ehre des Fenchels sei hier nicht verschwiegen; er hebt sich kräftig im Sproß, und er strecket zur Seite die Arme der Zweige, ziemlich süß von Geschmack und süßen Geruches desgleichen. Nützen soll er den Augen, wenn Schatten sie trügend befallen, und sein Same mit Milch einer Mutterziege getrunken, lockre, so sagt man, die Blähung des Magens und fördere lösend alsbald den zaudernden Gang der lange verstopften Verdauung. Ferner vertreibt die Wurzel des Fenchels, vermischt mit dem Weine, Trank des Lenæus, und so genossen, den keuchenden Husten.“ [1]
Als Heilpflanze[]
Als Heilpflanze erscheint der Fenchel u.a. im Lorscher Arzneibuch (8./9. Jh.), welches das Kauen von frischem Fenchel gegen Zahnschmerzen [2] und bei Atemwegserkrankungen in Rezepten Für die Lungen empfiehlt. [3] Außerdem ist die Pflanze einer der Hauptbestandteile des Elefantenlaus-Mittels. [4]
Fenchel wird seit langem mit Langlebigkeit, Mut und Kraft verbunden. Durch seine reinigenden Eigenschaften wehrt es negative Energien ab und symbolisiert: Sieg, Heldentum, Schmeichelei, Kraft, Löblichkeit und Wildheit im Kampf und Erfolg. Fenchel ist auch verbunden mit: Heilung, Vitalität und Männlichkeit. [5]
Quellen[]
- Hoops, Johannes: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. II, S. 117 ff. (Artikel: Gartenbau).
- Lorscher Arzneibuch (Msc.Med.1). Digitalisat der Staatsbibliothek Bamberg (Kaiser-Heinrich-Bibliothek). Lorsch, 8. / 9. Jahrhundert. Transkription und deutsche Übersetzung von Ulrich Stoll. Stuttgart : Steiner 1992.
Einzelnachweise[]
- ↑ Hortulus (lateinisch und deutsch). Walahfrid Strabo, um 827-840. Volltext auf TURBA DELIRANTIUM
- ↑ Lorscher Arzneibuch. aaO. Curationes. Buch 2, Fol. 24v, Nr. 35.
- ↑ Lorscher Arzneibuch. aaO. Curationes. Buch 2, Fol. 26v, Nr. 65.
- ↑ Lorscher Arzneibuch. aaO. Curationes. Buch 5, Fol. 61v, Nr. 1, 27.
- ↑ Bewusst-Vegan-Froh.de: 12 Kräuter oder Pflanzen, mit denen man am besten negative Energien auflösen kann. Abgerufen am 11.05.2022.