Zu den Finanzbeamten zählten im Mittelalter u.a. die Zöllner und die Beamten der Krongüterverwaltung.
Beschreibung[]
In der Zeit der Merowinger (ca. 5.-8. Jh.) waren die königlichen Finanzbeamten noch nach Art ähnlich des Römischen Reiches organisiert: Es gab die domestici als Beamte der Provinzialdomänenverwaltung (über einen Bezirk, der dem damaligen Dukat entsprochen zu haben scheint) und einen domesticus des Königshofs, mit der Oberaufsicht über die Verwaltung sämtlicher königliche Domänen.
Karolingerzeit[]
Allmählich aber zog der Major Domus die Funktionen des domesticus an sich und unter den Karolingern (751-911) waren besonders der Seneschall und der Schenk an der Domänenverwaltung beteiligt. In der unteren Instanz begegnen in dieser Zeit statt der alten domestici nun die actores dominici, und zwar als Verwalter eines einzelnen königlichen Gutskomplexes.
Weiteres Mittelalter[]
Im übrigen war es für das Mittelalter charakteristisch, dass die Aufgaben der Finanzverwaltung meistens von Beamten anderer Verwaltungszweige mit erledigt wurden. So wurden Finanzgeschäfte z.B. besonders oft von Beamten der Gerichtsverfassung besorgt. Die älteste deutsche Steuer (s. Bede) wurde in einem Teil der Territorien vorzugsweise von Gerichtsbeamten, in einem anderen von Rentbeamten (die in erster Linie die grundherrlichen Einkünfte einzogen). Auch sogar das Zöllneramt erschien gelegentlich in Kumulation. Als Finanzbeamter kann schließlich in gewisser Weise auch der Kämmerer bezeichnet werden, der allerdings, wie die Hofbeamten des Mittelalters überhaupt, keinen fest umschriebenen Wirkungskreis hatte.
Quellen[]
- Deutsche Rechtsgeschichte (Internet Archive). 2. Bände. (1. Bd. in 2. Auflage). Heinrich Brunner. Leipzig 1906 und 1892. Neuauflage Verlag BiblioBazaar, 2010. ISBN 1173128565, ISBN 9781173128562. Bd. II, S. 118 ff.
- Deutsche Verfassungsgeschichte (Internet Archive). George Waitz. 8 Bände. 1.-3. Aufl. Berlin 1878-96. Bd. VIII, S. 312 ff.
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. II, S. 43 f.
- Die Wirtschaftsentwicklung der Karolingerzeit, vornehmlich in Deutschland (Internet Archive). Alfons Dopsch. Weimar, 1921. Bd. I, S. 1912.