Flechtwerk, Flechtornament oder auch Flechtwerkornament bezieht sich zum einen auf die Ornamentik als Flächenschmuck, und zum anderen auf die Handwerkstechnik zur Herstellung von Flächen aller Art.
Flechtornament[]
Die Flechtornamentik als Flächenschmuck war in Mittel- und Nordeuropa eine lange sehr gebräuchliche Verzierungsweise, die die künstlichen Durchdringungen und Durchflechtungen von Geweben, Zöpfen und Flechtbandwerk aller Art nachahmte. Bei genauerer Betrachtung offenbarte sie sich auch als Tierornamentik (Schlangengeflecht, etc.).
Diese Ornamentik war besonders in der Holzschnitzerei verbreitet. Sie übertrug sich von dort auf alle anderen Stoffe, nicht nur in die Keramik, sondern auch auf das Metall (Bronzefibeln und Schnallen, Silber- und Goldschmuck, Eisentauschierung, Niello); zuletzt selbst in die gemalte Ornamentik der Manuskriptmalerei. Die angelsächsische Insulare Malerei scheint auf diesem Gebiet vorangegangen und durch sie die irische dann erst zu ihren unvergleichlichen Leistungen befähigt worden zu sein. Zuletzt übertrug sie sich in die karolingische Buchmalerei (s.a. Flechtband).
Die im Orient gleichzeitig und später ebenfalls auftretende Flechtornamentik könnte von der nordischen inspiriert und beeinflusst worden sein, wenn auch bereits in der Antike (Mosaik) einfache und doppelte Flechtbänder nicht unbekannt sind.
Flechtwerk[]
Ebenfalls als Flechtwerk bezeichnet man die uralte Technik zur Herstellung von Flächen aller Art, wie z.B. von Schirmen, Türen, Wänden, Zäunen, und ganzen Hütten aus gewebeartig durcheinander geflochtenen Zweigen. Sie wurde in Deutschland besonders zur Ausfüllung von Fachwerköffnungen häufig genutzt gebraucht (s.a. Flechten).
Quellen[]
- Die älteste Kunst, insbesondere die Baukunst der Germanen (Internet Archive). Albrecht Haupt. Leipzig, H.A.L. Degener-Verlag, 1909.
- Altgermanische Tierornamentik (Internet Archive). Bernhard Salin. Stockholm, 1904.
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919.