Mittelalter Wiki
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Die Fränkischen Funde aus der Zeit der germanischen Einfälle gehören vier deutlich unterscheidbaren Kulturstufen an und reichen von der römisch-fränkischen Übergangszeit im 3. Jh. bis ins Frühmittelalter zum Beginn des 9. Jhds.

Beschreibung[]

Die Entwicklung der Franken und ihrer Kultur lässt sich besonders gut in Ostfrankreich an den Gräberfunden aus der Zeit der germanischen Einfälle ablesen, die vier deutlich unterscheidbaren Kulturstufen angehören.

1. Stufe[]

Die 1. Stufe ist eine römisch-fränkische Übergangszeit, in der die germanischen Gräber neben den gallo-römischen liegen und auch Beigaben spezifisch römischen Charakters enthalten, sowie manchmal Mischungen gallorömischer und barbarischer Bestattungsbräuche bezeugen (z.B. zerbrochene Waffen in Aschenurnen, Leichenbrand in Steintrögen und dgl.). Sie bergen die Reste friedlich angesiedelter Franken des 3.-4. Jhds. n. Chr.

2. Stufe[]

In der 2. Stufe, etwa von 400 n. Chr. an, ist zunächst die Seltenheit weiblicher Gräber auffällig; die männlichen enthalten einen großen Reichtum an Waffen und umfangreiche Tongefäße mit Nahrungsresten und eigentümlichen Rollstempelverzierungen. Die Skelette der Männer unterscheiden sich stark von den wenigen weiblichen, wobei die Unterschiede in den Folgeperioden immer mehr abnehmen. Forscher schlossen im 19. Jh. daraus, dass die ersten kriegerischen Eindringlinge junge, unvermählte Männer waren, die sich ihre Lebensgefährtinnen aus der einheimischen Bevölkerung wählten, wodurch sich in der Folge die Bevölkerungsgruppen immer mehr vermischten.

3. Stufe[]

In der 3. Stufe, der fränkischen Merowingerzeit (5. Jh.-751), nehmen Schmuck und Zierrat überhand, häufig in Gestalt von beliebter Tierornamentik und Scheibenfibeln in Raubvogelform (Vogelfibel). Die Tongefäße sind kleinere Henkelkrüge, kurzhalsige Flaschen und andere, z. T. noch mit der alten Verzierung.

4. Stufe[]

In der 4. Stufe (etwa 650-800 n.Chr.) ist die Zahl der Frauengräber nicht mehr geringer als die der männlichen. Die Waffen verschwinden aus den Gräbern bis auf den noch hin und wieder vorkommenden Skramasax. Nach und nach werden die Grabbeigaben insgesamt immer geringer und verschwinden zuletzt völlig, wenn nicht ein Fingerring oder eine Münze als letzter Rest der reichlichen alten Ausstattung erscheint. Statt der alten größeren Tongefäße finden sich kleine, eigens für den Grabgebrauch angefertigte Töpfchen mit Reihen von eingestempelten Kreis- oder Hufeisenfiguren.

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]