Mittelalter Wiki
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Die Franken stellen einen der germanischen Großstämme dar, die durch Zusammenschluss mehrerer germanischer Kleinstämme entstanden. Sie wurden erstmals im 3. Jhd. als Franci in römischen Quellen erwähnt und schufen unter Chlodwig I. das Fränkische Reich, aus dem schließlich das Ostfrankenreich (das spätere Heilige Römische Reich) und das Westfrankenreich (Frankreich) hervorgingen.

Herkunft[]

Der Stamm der Franken setzte sich aus mehreren Teilstämmen und weitere Gruppierungen zusammen. So haben u.a. die Chamaver, Brukterer, Ampsivarier, Chattuarier und Chatten (Hessen) eine bestimmte Zugehörigkeit zu ihnen und auch andere germanische Völkerschaften wie Usipier, Tenkterer, Tubanten und Tuihanten stehen mit den Franken in Verbindung.

Húgas / Chauken[]

Auf eine bestimmte Fährte zur Herkunft der Franken führt u.a. ein alter poetischer Name der Franken als Húgas (Beowulf. 2502. 2914), Hugones (Quedl. Ann. [1]), der auch im Namen Húgdietrich, d.h. der "Franke Dietrich" im Gegensatz zum Ostgoten, und dem Gau Húgmerke östlich vom westfriesischen Óstergó vorkommt. Damit ist geographisch die Brücke zu den Chauken hergestellt, zu der auch der Name Húgas, Húgones führt, der zu dem im Namen der Chauken vorliegenden germ. hauha- im Verhältnis steht. Man darf danach vermuten, daß die Chauken, für deren Wanderbewegung gen Westen schon Anzeichen sprachen, sich an der Seite der Friesen, die sie zurückdrängten, in die Stellung vorschoben, von der aus die politische Rolle der Franken begann.

Entwicklung der Franken[]

Der Franken-Name tauchte um die Mitte des 3. Jhds. in der Gegend über dem Niederrhein auf, wo kurz darauf daneben ein neuer Name eines Einzelstammes erscheint, die Salii. Die ältesten Sitze der Salii liegen in der nach ihnen benannten Landschaft, dem Salland an der unteren Ijssel (Holland). An die Salier als den Kern der Niederfranken schlossen sich Chamaver (im Maasgau) und Chattuarier (im alten kugernischen Gebiet), wobei sie ihre alten Stammsitze teilweise den nachrückenden Sachsen überließen.

Auch die Tuihanti gehörten wohl zu dieser Gruppe. Als diese Stämme im Volk der Franken aufgingen, kam der Name der Salier allerdings bald außer Gebrauch. Hingegen sucht man in den älteren Quellen vergeblich die Flamen (Vláme, Flámingi, mhd. Vlaeminge), die nach anord. flǣma ('vertreiben') als 'Flüchtlinge' verstanden werden können und übrigens von manchen mit den belgischen Sachsen (s. Flandern) in Verbindung gebracht wird. [2]

Oberfranken[]

Außer auf die von Alters her am Niederrhein sesshaften Stämme, soweit sie noch nicht romanisiert waren, breitete sich der Frankenname den Rhein aufwärts aus, so dass er schließlich alle Völkerschaften zwischen Friesen und Alemannen in sich begriff. Die Alemannen, die einst teilweise auf ehemals chattischen Boden lebten, stießen nun im Norden auf eine starke Macht, vor der sie Ende des 4. Jhds. das Land nördlich vom Main räumen mussten. Ihre unmittelbaren Nachbarn, die Oberfranken, sind im wesentlichen Nachkommen der Chatten.

Mittelfranken[]

Die Mittelfranken, die um die Mitte des 5. Jhds. das Ubierland in Besitz nahmen und dort ein selbständiges Reich mit Köln als Hauptstadt bildetn, erschienen gleichzeitig unter dem neuen Namen Ripuarier, d.h. Bewohner der rípa, des Uferlandes. An ihnen hatten die Brukterer den stärksten Anteil. Über die Stämme, von denen die Moselfranken ausgingen, besteht Meinungsverschiedenheit.

Das Frankenreich[]

Die Ausbreitung der verschiedenen Frankenstämme auf dem linken Rheinufer erfolgte vorallem nach dem Tode des Aetius († 454). Eine starke Ausdehnung des geschlossenen Siedlungsgebietes der Franken hat auch noch die Niederlage der Alemannen durch Chlodwig I. im Jahre 496-497 zur Folge. Die großen kriegerischen Erfolge gegen Römer und Westgoten führten nur mehr zur Ausbreitung einer dünnen Schicht des herrschenden Volkes in dem nach wie vor romanisch bleibenden Land. Nach Osten hin wurde der Frankenstamm zu einer Großmacht, und büßte seine Assimilationskraft ein.

Die übrigen deutschen Stämme wurden der Reihe nach dem Frankenreich einverleibt, bewahrten aber ihre Sonderart, so dass sich der Name der Franken nicht mehr auf sie übertrug, wie zuletzt noch auf die Chatten. Übrigens machten sich auch innerhalb der Franken selbst die verschiedenen Bestandteile, aus denen sie sich zusammensetzen, in der mundartlichen Entwicklung bemerkbar, die bei ihnen eine ungleichartigere ist als bei irgendeinem der deutschen Stämme, wozu auch die Ausdehnung ihres Gebietes beiträgt.

Herrschaftsgeschlechter[]

Zu den Herrschaftsgeschlechtern der Franken gehörten u.a.:

Name[]

Der Stammesname „Franken“, Francī in den lat. Quellen, später Francones, ahd. Franchun, ags. Francan, Froncan, anord. Frakkar alliteriert nicht zufälligerweise mit dem der Friesen. Er ist nicht von ags. franca, anord. frakka ‚Wurfspieß‘ (eine Art Speer) abgeleitet, das nichts anderes als die fränkische Waffe ist, sondern beruht auf einem Adjektiv germ. *frankaz, das in mnl. vrac ‚gierig‘, alteng. frǣc ‚gierig, eifrig, kühn‘ und schw. mdrtl. fräk ‚schnell, mutig‘ fortlebt und mit frech verwandt ist. Unser deutsches frank geht auf dem Weg über franz. franc (it. franco) auf den Volksnamen der Franken zurück, der in ihrem romanischen Herrschaftsgebiet den Begriff der 'Freien' annahm.

Beschreibung[]

Die Gräberfunde Ostfrankreichs aus der Zeit der germanischen Einfälle gehören vier deutlich unterscheidbaren Kulturstufen an.

  • Die 1. Stufe ist die römisch-fränkische Übergangszeit. Sie zeigt friedlich angesiedelte Franken des 3.-4. Jhds.
  • Die 2. Stufe ab etwa 400 n.Chr. zeigt eine auffällige Seltenheit weiblicher Gräber; die männlichen enthalten einen großen Reichtum an Waffen und umfangreiche Tongefäße. Eine gefürchtete Waffe der Franken des 5. und 6. Jhs. war der Wurfspieß bzw. Wurfspeer (besonders der Ango). [3]
  • Die 3. Stufe ist die fränkische Merowingerzeit. Schmuck und Zierrat nehmen überhand, häufig in Gestalt von beliebter Tierornamentik und der Scheibenfibel in Raubvogelform.
  • In der 4. Stufe, von ca. 650-800 n.Chr., verschwinden die meisten Waffen aus den Gräbern; nach und nach werden die Grabbeigaben überhaupt immer geringer und verschwinden fast völlig. [4]

Kleidung[]

Ein verhältnismäßig vollständiges Bild der fränkischen Kleidung ist in der Beschreibung von Karl dem Großen durch den Gelehrten Einhard (* um 770; † 840) überliefert. Als Unterkleidung werden leinenes Hemd und Hose (femuralia) genannt. Darüber kam ein Rock mit seidenen Streifen und Unterschenkelhosen (tibialia). Diese wurden mit Binden umwunden, und die Füße mit Schuhen geschützt.

Im Winter trug der König ein Pelzwams aus Otter-, Marder- oder Zobelfell. Der Mantel war von meergrüner Farbe. Ein Mönch des Klosters von St. Gallen beschreibt die fränkische Kleidung in ähnlicher Art und ergänzt das Bild durch einzelne Züge, wie Vergoldung der Schuhe und einen Mantelschnitt, der vorn und hinten bis zu den Füßen, an den Seiten aber kaum an die Knie reichte. [5] [6]

Ähnlich erscheinen die Trachten auch in anderen Handschriften dieser Periode, wie z.B. dem Wessobrunner Gebet (anno 814) [7], dem Stuttgarter Psalter (820-830), sowie im Psalterium aureum von St. Gallen [8] aus dem 9. Jh. u. a. Die Figuren im Wessobrunner Gebet und dem Psalterium aureum tragen, wie in vielen anderen Werken dieser Periode, durchaus noch die römische Tracht, mit Ausnahme der Bewaffnung aus Schwert, Lanze und Schild sowie wie der Fußbekleidung. [9]

Geschichte[]

Achtung! Dieser Artikel sollte noch einmal überarbeitet werden. Gründe dafür findest du eventuell auf der Diskussionsseite dieses Artikels.

Das erste Mal erwähnt werden die Franci Ende der 50er Jahre des 3. Jhds. in römischen Quellen.

Völkerwanderungszeit[]

4. Jahrhundert[]

5. Jahrhundert[]

Unter Chlodwig I. entstand im 5. Jhd. das Fränkische Reich.

Bei den Franken des Merowingerreiches erfolgte die eigene Geschichtsschreibung früher als bei den Westgoten und mit einem viel stärkeren Einschlag der germanischen Erzählkunst. Dazu trugen die schnelle Annahme des katholischen Glaubens, die staatliche Einordnung der Provinzialen und die stetige Berührung mit der germanischen Heimat entscheidend bei. [10]

6. Jahrhundert[]

Im 6. Jhd. beherrschte Bischof Gregor von Tours (538-594) den Beginn der fränkischen Geschichtsschreibung zur Zeit der Merowinger. Seine „Frankengeschichte“ (Historia Francorum) bis 591 ist nicht nur die farbenfroheste und stoffreichste Geschichtsdarstellung des gesamten germanischen Altertums, sondern besitzt durch die Übertragung des alttestamentlichen Stils auf die Historie auch Vorbildfunktion für das Mittelalter. Für die weitere merowingische Geschichtsschreibung war es immens wichtig, dass ein Werk wie die „Frankengeschichte“ am Anfang stand.

Ein Zeitgenosse, der Bischof Marius von Avenches (530-594), setzte in den Jahren von 574 bis 594 das bis 452 reichende Chronicon imperiale bis zu seiner Zeit fort [11], doch trat er neben Gregor von Tours sehr in den Hintergrund. Marius' kurze Annaleneinträge, besonders über burgundische Ereignisse, zeichnen sich durch ihre Genauigkeit aus und werden in einem Anhang noch bis 624 fortgeführt. [12]

Frühmittelalter[]

7. Jahrhundert[]

Für die Gesamtanschauung der merowingischen Historiographie sind auch die Untersuchungen über den sog. Fredegar wichtig. Seine Chronik ist eine der Hauptquellen für die fränkische Geschichte des 7. Jhds. Auch wenn seinen Aufzeichnungen so manche Mängel anhaften, so wurde doch damit der Weg zu den offiziellen Reichsannalen der Karolinger gewiesen, wie der letzte Bearbeiter der Fredegarischen Chronik (um 658) bereits im Interesse des karolingischen Hausmeiers Grimoald des Älteren (um 615-662) schrieb, der für sein Haus die Krone erstrebte.

8. Jahrhundert[]

  • 727 - In Neustrien entsteht das Werk „Taten der Frankenkönige“ oder richtiger das „Buch der Geschichte der Franken“ (Liber historiae Francorum). [13] Den Grundstock bildet Gregor von Tours in einem kurzen, interpolierten Auszug den Grundstock, an den sich aus mündlicher Überlieferung verschiedene Berichte mit starker Hervorhebung der Merowinger anschließen.
  • 736 - Das Liber historiae Francorum wird in Austrasien bearbeitet und fortgesetzt.

9. Jahrhundert[]

10. Jahrhundert[]

Hochmittelalter[]

11. Jahrhundert[]

12. Jahrhundert[]

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. siehe Wikipedia: Quedlinburger Annalen
  2. s. Waldbäume und Kulturpflanzen im germanischen Altertum (Internet Archive). Johannes Hoops. Straßburg 1905. S. 581
  3. Handbuch der Waffenkunde: Das Waffenwesen in seiner historischen Entwicklung (Internet Archive). Wendelin Boeheim. Leipzig, E.A. Seemann : 1890. Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 978-3-201-00257-8. S. 307 ff.
  4. Hoops. RdgA. aaO. Bd. II, S. 83 f. (Art. Fränkische Funde)
  5. Hoops, RdgA. aaO. Bd. IV, S. 347 ff. Art. Trachten, § 46
  6. Hefner-Alteneck, Trachten. aaO. Bd. I, Taf. 24, 26: Stuttgarter Psalter (Cod. Bibl. Fol.23, Seite 045, Blatt 21r)
  7. Die Bayerische Staatsbibliothek: Wessobrunner Gebet. Clm 22053, Pergament, 99 Blätter, Bistum Augsburg, vor oder um 814
  8. St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 22 – Goldener Psalter (Psalterium aureum) von St. Gallen - Psalterium Gallicanum mit Kollekten u. Orationen
  9. Hefner-Alteneck, Trachten. aaO. Bd. I, S. 9, Tafel 11.
  10. Hoops, RdgA. aaO. Bd. II, S. 205 ff. Art. Geschichtsschreibung, § 8-15.
  11. MGH. Auct. ant. XI 225 ff. (Digitalisat).
  12. MGH. Auct. ant. XI 489 ff.
  13. MGH. SS rer. Merov.. II 215 ff,; teilw. übersetzt: Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. 92, 282 ff. u. 113, 61 ff.

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