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Friedrich IV. der Streitbare (* 1370; † 1428) aus dem Hause Wettin war ab 1381 Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen. Als Friedrich I. von Sachsen war er ab 1423 Herzog, Kurfürst und Pfalzgraf von Sachsen.

Beschreibung[]

Friedrich der Streitbare war der älteste Sohn des Markgrafen Friedrich III. des Strengen von Meißen und seiner Gemahlin Katharina von Henneberg. Er selbst schloss mit Katharina von Braunschweig-Lüneburg (1395–1442) die Ehe, woraus sechs Kinder hervorgingen, darunter Friedrich II. der Sanftmütige, Sigismund I. von Sachsen, Heinrich von Sachsen und Wilhelm III. von Sachsen

Friedrich galt als tapferer und kluger Fürst, der gegen die Littauer, Ungarn, König Wenzel und besonders gegen die Hussiten kämpfte.

Bei der Landesteilung 1382 mit dem Besitz des Osterlandes zunächst benachteiligt, konnte Friedrich erst nach dem Tod seiner Onkel das Erbe in Thüringen und der Mark Meißen antreten und seit 1425 auch allein regieren. Ab 1420 unterstützte er aktiv den Kampf des Kaisers gegen die Hussiten, wofür er 1423 das Herzogtum Sachsen und 1425 die Kurwürde mit dem Reichs-Erzmarschallamt erhielt. [1]

Chronologie[]

  • 1381 - Nach dem Tod seines Vaters wird Friedrich Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen.
  • 1382 - Bei der Chemnitzer Teilung der Erbteilung der wettinischen, meißnisch-thüringischen Lande erhält er das Osterland, die Mark Landsberg, das Pleißnerland, die vogtländischen Besitzungen, einige Städte in Thüringen, Orlamünde, Kahla, Jena, Naumburg (Saale), und das mütterliche Erbe Coburg. Als König Wenzel seine an Friedrich verlobte Schwester Anne von Böhmen diesem verweigert und stattdessen an König Richard II. von England verheiratete, trat Friedrich auf die Seite des Gegenkönigs Ruprecht.
  • 1388 - Friedrich steht seinem Oheim, dem Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg, gegen die fränkischen Städte bei.
  • 1391 - Friedrich steht dem Deutschen Orden gegen Jagello von Polen (Wladyslaw II. Jagiello) bei.
  • 1402 - Friedrich heiratet Katharina von Braunschweig-Lüneburg (1395–1442), Tochter von Heinrich I. von Braunschweig-Lüneburg
  • 1407 - Nach dem Tod seines Onkels Wilhelm I. von Meißen regiert Friedrich die Mark Meißen gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm II. und seinem Cousin Friedrich IV. dem Friedfertigen
  • 1409 - Friedrich nimmt die durch das Kuttenberger Dekret aus Prag vertriebenen Mitglieder der Universität willig in Leipzig auf, wo sie die dortige Universität gründen.
  • 1410 - Nach Landesteilung im Vertrag von Naumburg erhielt Friedrich das das Osterland und die Mark Meißen zur Alleinherrschaft.
Friedrich der Streitbare, Albrechtsburg 2021-11-26

Gemälde "Friedrich der Streitbare und Katharina von Braunschweig" (Albrechtsburg, 1875)

  • 1412 - Geburt von Friedrich II. dem Sanftmütigen als ältester Sohn Friedrichs.
  • 1416 - Geburt von Sigismund I. von Sachsen als zweiter Sohn Friedrichs.
  • 1420 - Friedrich beteiligt sich an der Seite von König Sigismund an den Hussitenkriegen. Geburt von Anna als erste Tochter Friedrichs.
  • 1421 - In der Schlacht bei Brüx gelingt Friedrich einer der wenigen militärischen Erfolge gegen die Hussiten. Geburt von Katharina als zweite Tochter Friedrichs.
  • 1422 - Geburt von Heinrich von Sachsen als dritter Sohn Friedrichs.
  • 1423 - Friedrich wird für seinen Einsatz bei den Hussitenkriegen von König Sigismund mit der Kurwürde, dem Erzmarschallamt, dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg und der Pfalzgrafschaft Sachsen belehnt, wobei er die Ansprüche von Herzog Erich V. von Sachsen-Lauenburg übergeht. So wird er als Friedrich I. Herzog und Kurfürst von Sachsen, womit die sächsische Kur an das Haus Wettin geht. Leipzig überlässt er seinem Bruder Wilhelm.
  • 1424 - Friedrich wird auf dem Kurfürstentag zu Bingen in das Kurkollegium eingeführt, nachdem er zuvor dem Herzog von Lauenburg Kaution leistete.
  • 1425 - Nach dem Tod seines Bruders Wilhelm II. wird Friedrich Herrscher über den gesamten wettinischen Besitz mit Ausnahme Thüringens. Geburt von Wilhelm III. von Sachsen als vierter Sohn Friedrichs.
  • 1426 - In der Schlacht bei Aussig erlitt Friedrich eine große Niederlage gegen die Hussiten. Hierbei fand die Blüte der sächsischen Wehrmannschaft ihren Untergang.
  • 1428 - Friedrich stirbt, laut Legende aus Kummer über die fortgesetzten Angriffe der Hussiten, und wird im Meißner Dom beigesetzt.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wandbild: Friedrich der Streitbare und Katharina von Braunschweig (Museum Digital). Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Albrechtsburg Meissen. Zuletzt bearbeitet 2021-11-26.