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Friedrich II. der Sanftmütige (* 1412; † 1464), auch Friedrich II. von Sachsen, aus dem Hause Wettin war ab 1428 Kurfürst von Sachsen, Herzog von Sachsen-Wittenberg und Markgraf von Meißen sowie von 1440 bis 1445 Landgraf von Thüringen.

Beschreibung[]

Friedrich war der älteste Sohn von Kurfürst Friedrich I. von Sachsen (auch Friedrich IV. der Streitbare, 1370-1428) und dessen Frau Katharina von Braunschweig-Lüneburg (1395–1442). Er selbst ging die Ehe mit Margaretha von Österreich ein, woraus acht Kinder hervorgingen, darunter Ernst I. von Sachsen (1441-1486) und Albrecht der Beherzte (1443-1500).

Der Kurfürst herrschte anfangs nur über die Mark Meißen und das Osterland. Als 1440 auch Thüringen an ihn gefallen war, machte sein jüngster Bruder Ansprüche geltend und es kam zur Altenburger Teilung. Trotzdem brach ein Bruderkrieg aus, der bis 1451 anhielt. Ein Thronfolgekrieg mit Böhmen konnte dagegen 1459 mit dem Vertrag von Eger, der die Grenzen endgültig festlegte, abgewendet werden. [1]

  • 1428 - Friedrich folgt nach dem Tode seines Vaters diesem als Kurfürst von Sachsen und Herzog von Sachsen-Wittenberg. Gemeinsam mit seinen Brüdern führt er als Markgraf von Meißen die Regierung in den übrigen Besitzungen des meißnischen Hauses.
  • 1431 - Friedrich beteiligt sich am 5. Hussitenkreuzzug, der mit einer Niederlage in der Schlacht bei Taus endet. Im selben Jahr vermählt er sich mit Margaretha, Tochter des Erzherzogs Ernst I. von Österreich und Schwester des Kaisers Friedrich III. (HRR).
  • 1432 - Friedrich und seine Brüder verteidigen die Mark Meißen gegen die Hussiten.
  • 1435 - Friedrichs Bruder, Heinrich von Sachsen stirbt kinderlos, wodurch sein Erbteil den anderen Brüdern zufällt. Diese teilen die Gebiete in drei Segmente, so dass jeder einen Anteil erhält, welcher alle drei Jahre gewechselt wird.
  • 1437 - Friedrichs Bruder, Sigismund I. von Sachsen, verbündet sich verräterisch mit Heinrich I. von Plauen, Burggraf von Meißen, gegen Friedrich und wird in Gewahrsam gebracht. Dadurch fällt dessen Erbschaft Friedrich und Wilhelm zu, was zu Zwietracht unter den beiden verbliebenen Brüdern führt. Später tritt Sigismund in den geistlichen Stand ein.
  • 1439 - König Albrecht II. (HRR) schlichtet einen Streit zwischen Friedrich und Heinrich I. von Plauen um die Burggrafschaft Meißen, wobei Friedrich das Land gewinnt, während Heinrich den Titel und die Reichsfürsten-Würde behält.
  • 1440 - Nach dem Tod von König Albrechts II. unterstützt Friedrich die Wahl Friedrichs III., seines Schwagers. Nach dem Tod des Landgrafen Friedrich des Friedfertigen fällt dessen Teil von Thüringen an Sachsen und Friedrich wird Landgraf von Thüringen. So kommen zum letzten Mal sämtliche wettinische Lande unter eine Herrschaft. Im ersten Vertrag von Altenburg teilen Friedrich und Wilhelm ihre Ländereien so, dass Wilhelm Thüringen und die fränkischen Besitzungen, Friedrich dagegen Meißen erhält; das Osterland, Freiberg, die Bergwerke, die Münze und die Zehnten blieben gemeinschaftlich.
  • 1441 - Geburt von Friedrichs Sohn Ernst.
  • 1443 - Geburt von Friedrichs Sohn Albrecht
  • 1445 - In der zweiten Altenburger Teilung teilen Friedrich und sein Bruder Wilhelm ihre Erb-Ländereien so auf, dass Wilhelm Thüringen und einen Teil des Osterlandes erhält, während Friedrich der Ostteil des Kurfürstentums zufällt.
  • 1446 - Besitzstreitigkeiten führen zum Sächsischen Bruderkrieg, der die wettinischen Lande verheert.
  • 1450 - Wilhelm erobert Gera und läßt dort an die 5.000 Einwohner töten.
  • 1451 - Brandenburg und Hessen vermitteln den Frieden von Naumburg. Dieser beendet den Sächsichen Bruderkrieg, nachdem angeblich Friedrich das Angebot eines Schützen, ihn durch einen Schuss von seinem Bruder zu befreien, entrüstet zurückwies.
  • 1455 - Altenburger Prinzenraub: Kunz von Kaufungen entführt Friedrichs Söhne, die 14- und 11-jährigen Prinzen Ernst und Albrecht. Dadurch will er den Kurfürsten zu Entschädigungen für im Bruderkrieg verloren gegangene Ländereien zwingen.
  • 1457 - In Naumburg wird ein Erbvertrag zwischen Sachsen, Brandenburg und Hessen geschlossen.
  • 1459 - Im Vertrag von Eger legen Friedrich, sein Bruder Wilhelm und König Georg von Podiebrad von Böhmen die Grenze zwischen Böhmen und Sachsen fest. Um einen Krieg mit den Böhmen zu vermeiden, erkennen sie dabei die Lehnsherrlichkeit Böhmens an und treten die Herrschaften Riesenburg, Brüx, Dux und Landskrona an Böhmen ab.
  • 1464 - Friedrich stirbt. Seine Söhne Ernst und Albrecht übernehmen die Regierung, wobei Ernst seinem Vater in der Kurwürde folgt.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wandbild: Friedrich der Sanftmütige und Margaretha von Österreich (Museum Digital). Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Albrechtsburg Meissen. Zuletzt bearbeitet 2021-11-26.