Mittelalter Wiki
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Der Friesenhandel, d.h. der von Friesland ausgehende Handelsverkehr, war im Mittelalter ein wichtiger Wirtschafts- und Siedlungsfaktor. Friesische Tuche waren weithin gefragt, ein Exportartikel, der etwa in Köln ein Friesenviertel entstehen ließ. [1]

Beschreibung[]

Frühmittelalter[]

In der Karolingerzeit (751-911) Zeit beherrschten die Friesen den Rheinhandel. Eine ihrer wichtigsten Handelswaren bildeten neben dem Wein auch Tuche, die häufiger erwähnt werden. Die bedeutendsten Handelsplätze an diesem Fluss waren Mainz und während der Blütezeit des Friesenhandels Dorstat bei der Abzweigung des Kremmen Ryn vom Lek. Daneben blieb der Bischofssitz Utrecht (Wiltaburg) nur von zweitrangiger Bedeutung.

Friesenhandel 10. Jhd, DALLE3 2024-12-12 02

Friesischer Handel im 10. Jhd. (Konzeptbild)

Außer Dorstat werden in den Niederlanden noch andere Handelsplätze genannt: Deventer, Witla a. d. Maas, weiter aufwärts Maastricht, als Übergangsstelle und Zollstation wichtig. Schon unter Ludwig dem Frommen weist die Art der Erwähnung der Friesen am Mittel und Oberrhein (z.B. Worms) auch auf ihre besondere Stellung neben anderen Kaufleuten hin.

So erscheinen friesische Kaufleute und Schiffe bei St. Goar, in Trier im Dienste des St. Maximinklosters, im Elsass. Niederlassungen der Friesen finden sich in den wichtigsten Plätzen am Rhein, und zwar in den alten Römerorten: Birten bei Xanten, wahrscheinlich in Xanten, in Duisburg, Köln, Mainz und Worms.

Ihr Handel machte auch nicht vor der Mündung des Mains halt. Sie suchten hier den Handel durch Kolonien zu beherrschen; sie wohnten, worauf die über ihre Niederlassungen in Köln, Mainz und Worms erhaltenen Spuren hindeuten, in geschlossenen Ansiedlungen. Die Erscheinung ist der karolingischen Periode eigentümlich.

Hochmittelalter[]

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Friesischer Handel im 12. Jhd. (Konzeptbild)

Nach der Befreiung Frieslands von der Normannenherrschaft und während der spätkarolingischen und sächsischen Zeit blieb der Handel von den Rheinmündungsgebieten nach Norden und England infolge der noch unsicheren Lage jener Gebiete und der fortdauernden Kämpfe zwischen Angelsachsen und Normannen in England zunächst unregelmäßig und ohne viel Bedeutung. Erst das Nachlassen der normannischen Bewegung, besonders der Übergang der Herrschaft an Sachsen (Ottonen), verschafften dem Handel von den Niederlanden aus wieder Gelegenheiten und größere Stetigkeit (s.a. Handelswesen des Hochmittelalters).

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Portal Niedersachsen: Die Friesen. Abgerufen am 05.12.2024.