Mittelalter Wiki
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Günther XXI., Graf von Schwarzburg-Blankenburg (* 1304; † 1349) war ein deutscher Adliger, der sich im Jahr 1349 gegen Karl IV. als römischer König (und später deutscher Kaiser) des Heiligen Römischen Reiches aufstellen ließ.

Beschreibung[]

Günther war der Sohn des Grafen Heinrich VII. von Schwarzburg-Blankenburg und Christine von Gleichen. Im Jahre 1331 heiratete er Elisabeth von Hohnstein. Aus dieser Verbindung gingen 5 Kinder hervor, darunter einen Sohn, Heinrich XIII. und vier Töchter. [1]

Am 30. Januar des Jahres 1349 wurde er von Anhängern des Hauses Wittelsbach zum Gegenkönig erwählt, starb aber bereits am 14. Juni desselben Jahres im Johanniterhofe in der Fahrgasse zu Frankfurt am Main, wahrscheinlich an Gift, nachdem er noch auf dem Sterbebett auf die Krone Verzicht leistete.

Grabmal im Kaiserdom[]

Günther wurde im Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus wurde auf Veranlassung Karls IV. vor dem Hauptaltar beigesetzt. Drei Jahre später (1352) errichteten ihm seine treuen Anhänger, die Reichsministerialen in Frankfurt, ein Grabdenkmal, welches in der Mitte des hochgotischen Chores der Bartholomäuskirche als Hochgrab stand. Über seinem Grab wurde eine prächtige gotische Grabplatte errichtet. Dieses Monument mit der Figur des Königs bildete damals, horizontal liegend den Deckel des Sarkophags.

1743 wurde es dann an einer Wand des Chores senkrecht aufgestellt. Es besteht aus Sandstein und zeigt noch die ursprüngliche Bemalung. Die Platte zeigt auf beiden Seiten, wie oben, eine architektonische Umgebung, mit Heiligenfiguren in Nischen. In den beiden Ecken neben dem Spitzbogens befinden sich zwei pbantastische Gestalten bärtiger Männer, die einen fliegenden Zettel halten, mit der Inschrift:

falsch . undrowe . schande . cyymt [2]
des . stede . drowe . schaden . nymt.
undrowe . nam . gewinnes . hort .
undrowe . falsch . mit . giftes . wort. [3] [4]

Bekleidet ist Günther auf seinem Grabmal mit dem ärmellosen, anliegenden Waffenrock seiner Zeit, der vorn bis an den Gürtel aufgeschnitten ist und an den umgeschagenen Ecken das Pelzwerk zeigt, womit er gefüttert ist. Der alte Name für dieses Pelzwerk ist Kleinspalt und nicht zu verwechseln mit Hermelin. Das Wappenschild Günthers zeigt den goldenen Löwen auf blauem Grund. Die Arme sind über dem Kettenhemd mit Harnischteilen aus gepresstem Leder und Metallbeschlägen geschützt, ebenso ist die ganze Beinbekleidung aus Leder mit vergoldetem Metallbeschläge.

Dieses Monument hat auch ein besonderes Interesse für die Geschichte der Heraldik, indem der blaue Schild mit dem goldenen Löwen und der Topfhelm mit Helmdecke und Helmzierde, zusammen das Wappen Günthers bildeten, genau so, wie es zur Auszeichnung, zur Zierde und zum Schutze des Ritters diente.

Galerie[]

Quellen[]

  1. Wikipedia: Günther XXI. (Schwarzburg-Blankenburg) (Version vom 05.102017)
  2. geziemt, d.h. es ist an der Tagesordnung
  3. bedeutet: 'Schatz, Lohn'
  4. Hefner-Alteneck, Jakob Heinrich von. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. III, S. 15, Tafel 172