Mittelalter Wiki
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Der Gagnepain war eine der ersten Formen des eigentlichen Panzerhandschuhs, die im 13. Jh. in Frankreich erschien. Hierbei handelte es sich um einen mit Eisenplättchen verstärkten Lederhandschuh.

Beschreibung[]

Der Gagnepain hatte getrennte Finger und war mit Schuppen, Scheiben oder anderen dachziegelförmig über einander gelegten Eisenplättchen überzogen; der Oberteil der Hand wurde von einer Metall oder Lederdecke geschützt. Die Bezeichnung leitet sich von frz. canepin ab, das eine 'gegerbte Haut' bezeichnet, welche die Handschuhmacher dazu verwendeten.

Auch bei den ledernen Stulpenhandschuhen im 14. Jh. wurden die Finger mit kleinen Eisenblechstücken bedeckt, die schuppenförmig auf den Lederhandschuh genäht wurden. Solche Verstärkungen waren noch nichts anderes, als ein mit Eisenplatten besetzter Lederhandschuh, und kein Eisenhandschuh im eigentlichen Sinne, der sich erst in der 2. Hälfte des 14. Jhs. zu bilden begann.

Geschuppte Handschuhe im Stil des Gagnepain sind z.B. auf dem Grabstein Grafen Günther XXI. von Schwarzburg-Blankenburg († 1349) im Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus a. M. ersichtlich (Bild). Auch erscheint dieser Kampfhandschuh auf der aus dem 14. Jh. stammenden bedruckten italienischen Leinwand der Sammlung Odets in Sitten.

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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