Mittelalter Wiki
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Bad Gandersheim bzw. früher nur Gandersheim wurde als Kloster (Stift Gandersheim) im Jahre 852 von Sachsenherzog Liudolf, dem Namensgeber der Liudolfinger, gegründet. Bereits in früherer Zeit bestand eine Kaufmannsniederlassung (der Wiek) an der Stelle der heutigen St. Georgskirche.

Beschreibung[]

Frühmittelalter[]

Wahrscheinlich bildete Gandersheim eine Station an einem von Kaufleuten häufig besuchten Heer- und Reisewege vom Rhein über Dortmund nach Magdeburg oder zur Saale. Auf diese Route traf vermutlich bei dem dicht bei Heimarshausen gelegenen Herstelle oder etwas abwärts bei dem Weserübergang Höxter der Verkehr, der von Mainz über Fulda und das Diemeltal abwärts zur Weser ging. [1]

10. Jahrhundert[]

Im 10. Jhd. erlebte die Stadt unter den Liudolfingern ihre Blütezeit. Die Marktprivilegien Ottos I. (936-973) und Otto II. (973-983) für Gandersheim, deren Inhalt vermutlich in Karolingerzeit (751-911) zurückreicht, sprechen von Kaufleuten, die vom Rhein her zur Elbe und Saale reisten und in Gandersheim Zoll entrichteten. Das Dortmunder Kaufmannsrecht erscheint dabei als Vorbild für die Stadt. Zu dieser Zeit lebte auch die Dichterin Roswitha von Gandersheim.

  • 990 - Kaiserin Theophanu verleiht Gandersheim im Namen ihres (unmündigen) Sohnes Otto III. das Markt-, Münz- und Zollrecht.

Hochmittelalter[]

Spätmittelalter[]

Um 1300 wurde die herzoglich-braunschweigische Burg als Gegenpunkt zum Stift Gandersheim errichtet.

14. Jahrhundert[]

  • 1329 - Die Bürger der Stadt kaufen sich endgültig aus ihrer Abhängigkeit vom Stift frei (Magna Charta Gandershemensis). Die drei Machtzentren Stift, Stadt und Burg waren künftig für Gandersheim bestimmend. [2]

Renaissance[]

  • 1531 - Äbtissin Gertrud von Regenstein stirbt. Herzog Heinrich II. von Braunschweig-Wolfenbüttel lässt die Abtei durch einen Amtmann „inventieren“ und einen Verwalter und einen Befehlshaber im Stift einsetzen. Die Abteiwirtschaft wurde im Wesentlichen aufgelöst, die Viehbestände eingezogen und das Land verpachtet. [3]
  • 1532 - Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel, Tochter des Herzogs Heinrich II. von Braunschweig-Wolfenbüttel, wird durch ihren Vater zur Äbtissin ernannt. Allerdings beansprucht Katharina von Hohnstein diesen Posten ebenso.
  • 1536 - Katharina von Hohnstein stirbt. Heinrich II. fungiert als Administrator und Vormund im Stift.
  • 1539 - Äbtissin Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel stirbt. Heinrich II. bestimmt ihre sechsjährige Schwester Clara zur neuen Äbtissin (1539-1547).

Quellen[]

  1. Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. II, S. 405 § 66. (Handel).
  2. Wikipedia: Bad Gandersheim
  3. Wikipedia: Maria von Braunschweig-Wolfenbüttel (1521–1539) (DE). Version vom 29.11.2024.