Mittelalter Wiki
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Der Kohl, bes. der Gemüsekohl (Brassica oleracea), war schon bei den Germanen eine verbreitete Gemüsepflanze. Aus den romanischen Ländern kam er durch die Klöster nach Nordeuroa.

Beschreibung[]

Kohl wurde schon zu heidnischer Zeit in den germanischen Krautgärten gezogen, weshalb diese gelegentlich auch unter dem Namen Kohlgärten vor kommen. Kopfkohle sind spätestens ab dem 8. Jh. bekannt, auch Kohlrabi wird bereits zur Zeit Karls des Großen (8./9. Jh.) im Capitulare de villis (70) erwähnt.

Zu den alten Arten des Gemüsekohls zählen außerdem der Rotkohl und Weißkohl, die ab dem 11. Jh. unterschieden werden. [1] Spätestens ab dem 16. Jh. werden in Europa dann auch Blumenkohl, Broccoli, Rosenkohl und der gewellte Wirsing kultiviert.

Etymologie[]

Der Name des Kohls wird von lat. caulis entlehnt, and. chólo, chóla, kól, ags. cawel, anord. kál. Von seinen verschiedenen Varianten wird besonders der Kopfkohl, ahd. chapuz aus mlat. caputium, geschätzt. Das Sauerkraut hieß auch "Kompost" von lat. compositus: ahd. lapastes chumbost, chumpost.

Verzehr[]

Kohl wurde in verschiedener Zubereitung gegessen, unter anderem als Kohlsuppe, wobei man den Kohl noch nicht geschlürft hat, selbst wenn er in den Löffel gekommen ist. Der Kopfkohl sollte, wie alles Kraut, fett zubereitet werden [2]. Der griechische Arzt Anthimus empfiehlt um 500 n. Chr. in seinem Werk "De observatione ciborum" den Genuss von Kohl nur im Winter, denn im Sommer erzeuge er Schwarze Galle. [3] Das Verfahren, den Kohl einzulegen, um ihn als Sauerkraut für den Winter haltbar zu machen, lernten die Germanen wiederum von den Klöstern.

Als Heilpflanze[]

Doch Kohl wurde auch zu Heilzwecken eingesetzt, und so empfiehlt das Lorscher Arzneibuch (8./9. Jh.) z.B. das Kauen rohem Kohl gegen Zahnschmerzen. [4]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Wirsing - Herkunft und Geschichte (Version vom 28.01.2019)
  2. Fünf Bücher deutscher Hausaltertümer von den ältesten geschichtlichen Zeiten bis zum 16. Jahrhundert (Internet Archive). (1899). Moriz Heyne. 3 Bände. Leipzig 1899-1903. Bd. II 327
  3. Lorscher Arzneibuch. aaO. Medicus Anthimus. Epistula Anthimi ad Theodoricum regem, Fol. 72r-74v.
  4. Lorscher Arzneibuch. aaO. Curationes. Buch 2, Fol. 24v, Nr. 35.
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