Mittelalter Wiki
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Als Flechtband bezeichnet man eine Ornamentik, die geflochtene Bänder oder ganze Gewebe abbildet. Diese Flechtwerke waren bereits bei den Griechen und Römern bekannt und sind seit der Bronzezeit (ca. ab 2200 v. Chr.) in ganz Europa nachzuweisen. Die Kelten verwandelten die geradlinigen, regelmäßigen Geflechte in das durchbrochene Knotenmusternetz, für das sie bis heute berühmt sind, den Keltenknoten.

Beschreibung[]

Die Flechtband-Ornamentik ist eng mit Spiralmustern verwandt. So entwickelte sich z.B. die Spiralverschlingung zu zwei dicken Wülsten, die sich ineinander haken und erinnerte damit stark an das griechische Flechtband.

Aufbau[]

Die einfachste und kleinste Knotenmustereinheit ist der so genannte Salomonsknoten. Seinen Namen erwarb sich dieses Ornament im Mittelalter, da es angeblich die ganze Weisheit Salomons enthielt.

Ein einfaches Flechtband erhält man, wenn man mehrere Salomonsknoten nebeneinander verbindet. Der sog. Liebesknoten ist eine Abwandlung von drei Salomonsknoten nebeneinander und entsteht durch eine Unterbrechung im Geflecht.

Diese Unterbrechungen sind das eigentliche Geheimnis der komplexen Flechtwerke und geben Spielraum für viele Varianten. Die keltischen Künstler haben dabei ihre Vorliebe für die Spirale in die Knoten einfließen lassen, und daraus ist der Spiralknoten entstanden, der etwas mehr Geschick erfordert als die beiden zuerst genannten.

Entwicklung[]

Ornamental geschlungene Flechtbandwerke waren nicht nur in der Bronzezeit (ca. ab 2200 v. Chr.) und der Antike bei den Griechen und Römern bekannt, sondern bildeten auch noch im europäischen Frühmittelalter auf den Kleidern die gewöhnlichste Verzierung. Von dort aus übertrug sie sich dann allmählich auf die Architektur und andere Gegenstände und in der ganzen ersten Hälfte des Mittelalters herrschte diese Bandornamentik durch alle Zweige der Kunst in unerschöpflicher Abwechslung als Universalornament der Romanik vor. [1]

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke. aaO. Bd. I, S. 24, Tafel 42
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