Die Gesellschaft im Mittelalter war politisch, wirtschaftlich und sozial gekennzeichnet durch den Feudalismus und seine Erscheinungsformen der Grundherrschaft, des Lehnswesens und des Vasallentums.
Beschreibung[]
In der Gesellschaft der Germanen, vor dem eigentlichen Mittelalter, wurden die einzelnen Volksstämme nach ihren Siedlungsgebieten in Gaue unterteilt und diese wiederum in Sippen (gemeinsame Abstammung). Die Gesellschaft bestand aus Freien, Halbfreien und Sklaven. Die Freien besaßen politische Recht und waren zum Wehrdienst verpflichtet. Aus deren Führung entwickelte sich der Adel der religiöse, kriegerische und richterliche Autorität bestaß und die Basis des germanischen Königtums bildete.
Ständeordnung[]
Die auf dem Feudalismus beruhende Einteilung der Gesellschaft in Freie, Minderfreie und Unfreie, die sich in der Ständeordnung konkretisierte, führte einige Wenige – den Klerus und den Adel – in eine vorteilhafte Lebenslage. Die Mehrheit der Bevölkerung des Mittelalters setzte sich jedoch aus Bauern und einfachen Bürgern zusammen, deren wirtschaftliche Situation dergestalt war, dass sie oft nicht über die nötigen Mittel verfügten, um ihre Existenz zu sichern.
Halbfreie waren Unterworfene, die persönlich frei, aber an die Scholle (das eigene Stück Land) gebunden waren. Die Kriegsgefangenen waren Sklaven, deren Kinder aber freigelassen werden konnten (Freigelassene). Die Germanen kannten zudem eine Volksversammlung (Thing), in der sie Ihre Führer wählten und in der Recht gesprochen wurde.
Lebensweise[]
Das Mittelalter war von der Naturalwirtschaft geprägt. 90 Prozent der Bevölkerung waren Bauern, die die Grundlage für den Reichtum der christlichen Kirche und des Adels erarbeiteten. Ihr Ansehen war dennoch nur äußerst gering. Stabilisiert wurde dieses System der Ausbeutung der Mehrheit durch eine Minderheit durch die Kirche, die eine Position bezog, die die Ständeordnung als gottgegeben propagierte. Als Absicherung der Herrschaftsinteressen verfügte das Mittelalter über eine ganze Reihe von strengen Gesetzen und harten Strafen, die in brutalen Foltermethoden ihren Höhepunkt erfuhren.
Christianisierung[]
Existierten im Frühmittelalter die christliche Kirche, germanische Kulte und Traditionen noch nebeneinander, so änderte sich dies im Laufe des Hochmittelalters. Die Kirche und das Christentum behaupteten sich nun in ihrem religiösen Führungsanspruch und ihr Einfluss auf das Leben der Menschen war hoch.
Die Bevölkerung war vom Hochmittelalter bis in die Renaissance (15.-17.Jh.) hinein meist tief religiös: Die Ungläubigen (Ketzer) wurden als Systemgegner angesehen und verfolgt, wobei die Inquisition in Deutschland weniger aktiv war, als in anderen Ländern. Einerseits wurde der ideelle Anspruch der Kirche, die Nächstenliebe und Barmherzigkeit predigte, durch die die nahezu rechtlose Lage eines Großteils der Bevölkerung, die der Willkür ausgesetzt war, ad absurdum geführt. Auf der anderen Seite leisteten die christliche Kirche, ihre Ordensgemeinschaften und Bruderschaften jedoch Großes in sozialen und karitativen Bereichen.
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Quellen[]
- Leben im Mittelalter: Die Gesellschaft im Mittelalter
- Geschichtsbaum Deutschland. National Geographic Deutschland. Britta Orgovanyi-Hanstein. Candor-Verlag, 2006. ISBN 3200005572, ISBN 9783200005570.