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Gilbert de la Porrée (* um 1080; † 1155) war Bischof von Poitiers und ein Philosoph zur Zeit der Ausläufer der Frühscholastik. Er gehörte zur philosophischen Richtung der platonisierenden Naturphilosophen der Schule von Chantres.

Beschreibung[]

Bischof Gilbert von Poitiers zeichnete sich durch die logische oder, wie man damals sagte, dialektische Virtuosität aus, mit der er die kirchliche Dogmatik auf dem Wege der natürlichen Vernunft zu begründen versuchte.

Erhalten von ihm ist ein Kommentar zu zwei Schriften des Boethius und ein kurzer Abriß betrifft die sechs letzten Kategorien des Aristoteles. Sein Satz, daß in Gott oder der reinen Form die gleichfalls stofflosen Ideen oder Urbilder der körperlichen Dinge, nach denen alles geschaffen ist, ihren Grund haben, erinnert an den Neuplatonismus.

Zu Gilberts Schülern zählte u. a. der bekannte deutsche Geschichtsschreiber, Bischof Otto von Freising († 1158), der seine Chronik als "Geschichte von den zwei Staaten" (Augustins), des ewig-himmlischen und des zeitlich-weltlichen, bezeichnet.

Quellen[]