Glättverzierungen als Ornamentik auf Tongefäßen gehören zu den eingetieften Verzierungen. Sie unterscheiden sich von den Glättspuren, welche sich häufig als schwache, flächige Spuren auf der Oberfläche der Keramik finden und insgesamt zur Glättung, Polierung und Verdichtung der Gefäße dienten.
Beschreibung[]
Glättverzierungen als Tongefäßornamentik sind etwas tiefer als reine Glättspuren und wurden, wenn auch mit einem ähnlichen, stöckchenartigen Gegenstand, genau wie die technische Oberflächenglättung vor dem Brand angebracht. Dabei handelt es sich nicht um flächige, sondern einzelne, meist lineare, flach u-förmige Verzierungen, die auch als seichte Glättrillen bezeichnet werden können.
Bis auf einfache horizontale Glättlinien, die sich am Halsumbruch befinden, treten Glättverzierungen erst ab dem Ende der Jungbronzezeit (1.100-920 v. Chr.) auf. Sie bilden z.T. ähnliche Ornamente wie Ritzverzierungen, kommen jedoch wesentlich seltener vor und sind eher eine Ausnahmeerscheinung.
In Anlehnung an Ritzverzierungen finden sie sich auf Terrinenschultern überwiegend als hängende gerade oder schräge Glättliniengruppen oder als Flechtband. Sie können jedoch auch schachbrettartig aus abwechselnd vertikalen und horizontalen Glättliniengruppen bestehen. Auch die Bodenverzierungen, die auf Schalen beschränkt sind, werden bis auf die konzentrischen Riefen und Ritzungen, überwiegend aus Glättlinien gebildet. Hier kommt die geometrische Schachbrettverzierung und eine Kreuzverzierung aus Glättlinien vor.
Quellen[]
- Rücker, Julia: Das spätbronze- und früheisenzeitliche Gräberfeld von Eisenhüttenstadt (bonndoc). Dissertation. Bonn, 2007. S. 77 f. (Hochschulschriftenserver der ULB Bonn).