Mittelalter Wiki
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Die Goldhörner von Gallehus waren zwei aus Gold gefertigte Trink- oder Blashörner, die 1639 bzw. 1734 in Gallehus in der Nähe von Tondern im Süden Jütlands in Dänemark gefunden wurden.

Beschreibung[]

Datiert werden die beiden Goldhörner von Gallehus in die Zeit um 400 n. Chr. (germanische Eisenzeit); und sie gehören zu den berühmtesten archäologischen Funden Dänemarks. Die beiden Hörner sind reich mit menschlichen, tierischen und fabelhaften Figuren und Runen des Futhark geschmückt, von denen das kleinere 84 cm lang und 2,9 kg schwer war. Auf ihnen befindet sich eine frühe Runeninschrift in nordwestgermanischer Sprache (s.a. Runenzeugnisse der Nordgermanen).

Der dänische Prähistoriker Sophus Müller (1846-1934) sah die beiden Hörner als Trink- oder Opferhörner an. Andere erkannten in ihnen eher Musikinstrumente. Da beide Goldhörner am schmalen Ende abgebrochen waren und im Jahre 1802 zerstört wurden, so dürfte die Frage des Zweckes kaum mehr zu entscheiden sein.

Diese Goldhörner wurden wahrscheinlich aufgrund der Mondfinsternis vom 4. November 412 und der Sonnenfinsternis vom 16. April des Jahres 413 angefertigt. Die Goldhörner waren auch Gegenstand von Gedichten, zum Beispiel von Adam Oehlenschläger und Hans Christian Andersen. Die Bedeutung der Schriftzeichen und Symbole auf den Hörnern wurde unter anderem von Willy Hartner untersucht. [1]

Inschrift[]

Die berühmte Inschrift auf einem der prächtigen Goldhörner zählt mit zu den ältesten dänischen Runeninschriften (von 400-425) in Schleswig und ist damit von noch älterem sprachlichen Gepräge als die Sprache der Wulfilabibel. Die Inschrift nennt zum ersten Mal den Verfertiger des Stückes:

Sie lautet: „ek hlewagastir holtijar (oder holtingar) horna tawido“. = Übersetzt: „Ich, Hlegestr von Holt, stellte das Horn her.“ [2] oder auch: „Ich Hlevagast der Holting (Sohn der Holt) machte das Horn.“ [3]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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