Als Goldschmied bezeichnet man einen Schmied, der sich auf die Edelmetall- bzw. Goldschmiedekunst spezialisiert hat.
Beschreibung[]
Als sich die allgemeine Gier nach Gold und Schätzen zur Zeit der Völkerwanderung in Europa immer mehr verbreitete, wurden folglich auch die Goldschmiede hoch geschätzt. Das fand z.B. darin Ausdruck, dass sie bei fast allen germanischen Stämmen das höchste Wergeld hatten. Nach der Lex Salica und Lex Alamannorum betrug dieses 30 bis 50, nach den Burgunderrechten sogar bis 150 Solidi.
Mit dem vergleichsweise offenbar sehr vereinfachten Betrieb der germanischen Goldschmiede hing aber gleichzeitig wohl auch die Verrohung dieser Kunst zur Völkerwanderungszeit zusammen, als sich in den Techniken Vergröberung und Vereinfachung zeigte und sich der antike Stil allmählich lockerte und zersetzte.
Arbeitsteilungen[]
Noch in der Spätantike (284-476 n. Chr.) ging ein einziges Gefäß bis zu seiner Fertigstellung durch die Hände vieler Arbeiter [1], während solch weitgehende Arbeitsteilung in der eigentlich germanischen Kunst aufgehört zu haben scheint.
Noch in karolingischer Zeit (s. Goldschmiedekunst der Franken (Karolinger)) werden von eigentlichen Goldschmieden lediglich in einem Capitular Karls des Kahlen aus Crécy (877) ein „Hadebertus aurifex“ mit Namen genannt.
Erst für die Zeiten des Bischofs Otto I. von Bamberg (1102-1139) finden wir gelegentlich wieder einen besonderen Edelsteinfasser erwähnt [2]. Edelstein- oder vielmehr Glaspastenschneider scheinen indessen schon früh auch unter den Germanen besonders Nordeuropa aufgetreten zu sein. So haben sich z.B. Goldschmiedewerkzeuge samt kostbarer Steine in einem Grab zu Caulaincourt (Picardie, Frankreich) aus dem 5. oder 6. Jh. gefunden.
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Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 265 ff. (Goldschmiedekunst).
Einzelnachweise[]
- ↑ vgl. Augustinus von Hippo, De civitate Dei (Bibliotheca Augustana). Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat. Um 413-426. Buch VII, 4. (Deutsche Übersetzung)
- ↑ Herbordi Dialogus de vita Ottonis, I 37