Goslar ist eine Stadt in Niedersachsen, die aufgrund ihrer Lage im Harz bereits früh als für den Erzabbau und die Metallverarbeitung wichtig wurde. Sie wurde 979 erstmals als Bergbauort erwähnt und etwa zur selben Zeit Sitz einer Kaiserpfalz. 1290 erlangte die Stadt die Reichsunmittelbarkeit. [1]
Zeitlinie[]
Bronzezeit[]
Die Kupferverarbeitung bzw. Verhüttungen am Rammelsberg bei Goslar im Harz reicht bis in die Bronzezeit zurück.
Frühmittelalter[]
10. Jahrhundert[]
Als das östliche sächsische Stammesgebiet im 10. Jhd. zu einer Zentrallandschaft des Reiches gedieh, wurde Goslar zu einem wichtigen und immer wieder besuchten Herrschaftsort (Pfalz) um den Harz. Goslarer Kupfer und Silber gehörten zu den ökonomischen Grundlagen des Königtums. Eine Pfalz entstand z.B. am Versammlungsplatz der Sachsen in Werla bei Goslar, wodurch die Verbindung von Reichs- und Stammesherrschaft sichtbar. [2]
- 979 - erstmalige Erwähnung Goslars als Bergbauort.
Hochmittelalter[]
Im Hochmittelalter gedieh Goslar zu einer Stadt und wurde zu einem der Hauptorte der Könige und Kaiser aus dem sächsischen und dem salischen Haus. Ihr gelang es, im Hochmittelalter allein den deutschen König als Stadtherrn zu haben, also Reichsstadt zu sein. Da hier nunmehr Rohstoffe mit hohem Energieaufwand verarbeitet wurden, schritt die Entwaldung des Harzes um die Hüttenplätze bei Goslar besonders rasch voran.
11. Jahrhundert[]
- 1046 - Heinrich III. macht Goslar mit der Kaiserpfalz zu seiner bevorzugten Residenz und damit fast zum Mittelpunkt des Reiches. Das rief den Widerstand der führenden sächsischen Adelsfamilien hervor, von denen die Billunger schon unter den Ottonen zur Herzogswürde aufgestiegen waren.
- 1056 - Einweihung des Goslarer Doms in Anwesenheit des Papstes sowie 80 Erzbischöfen und Bischöfen.
12. Jahrhundert[]
- 1176 - Heinrich der Löwe verweigert seinem Vetter, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, die Gefolgschaft bei dessen Italienfeldzug, nachdem er die Heeresfolge von der Abtretung der Stadt Goslar abhängig gemacht hatte.
Spätmittelalter[]
Im Handelswesen des Spätmittelalters war Goslar ein bedeutendster niedersächsischer Handelsort, der nicht nur Metalle exportierte, sondern auch regen Handel mit anderen Gütern trieb (s.a. Niedersächsisches Handelswesen).
13. Jahrhundert[]
- 1290 - Goslar erlangt die Reichsunmittelbarkeit.
14. Jahrhundert[]
Im 14. Jhd. war der Bergbau in Goslar ein maßgeblicher Faktor der Stadtentwicklung, begünstigt durch das Aufblühen des Fernhandels und des örtlichen Gewerbes. Als Mitte des 14. Jhds. der Harzer Bergbau jedoch fast völlig zum Erliegen kam, nutzte Goslar die folgenden Jahrzehnte, um die von vielen Adligen, Klöstern und anderen Städten gehaltenen Grubenanteile billig zu erwerben.
15. Jahrhundert[]
- 1445 - Mit effektiverer Wasserhebetechnik nimmt Goslar den Bergbau im Harz umfangreicher als zuvor wieder auf.
Renaissance[]
16. Jahrhundert[]
- 1552 - Nach langen Konflikten zwingt der Riechenberger Vertrag die Freie Reichsstadt Goslar, die ertragreichen Erzbergwerke am Rammelsberg dem Welfen-Herzog Heinrich II. von Braunschweig-Wolfenbüttel zu überlassen.
Zunehmend geriet die Silber- und Kupfergewinnung gegenüber dem zwar weniger wertvollen, aber gewerblich nützlicheren Blei ins Hintertreffen.
Quellen[]
- Hauptmeyer, Carl-Hans: Niedersachsen - Landesgeschichte und historische Regionalentwicklung im Überblick (Land Niedersachsen). Portal Niedersachsen. Isensee Verlag Oldenburg. Hrsg. Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung. Hannover, 2004. ISBN 3-89995-064-X. S. 40 f.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Goslar - Geschichte (DE). Version vom 26.09.2024.
- ↑ Portal Niedersachsen: Sachsen und das Reich. Abgerufen am 09.12.2024.