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Graf Gottfried IV. von Arensberg (* um 1295; † 1370/71) bzw. Gottfried IV. von Cuyk-Arnsberg war ein Ritter aus dem Hause Cuyk-Arnsberg und der letzte Graf der Grafschaft Arnsberg in Nordrhein-Westfalen.
Beschreibung[]
Gottfried, regierender Graf von Arnsberg war der letzte seiner Familie und mit Anna, einer geborenen Gräfin von Kleve, verheiratet. Da sie alt waren und keine Kinder hatten, trat er mit Genehmigung seiner Stände unter Vorbehalt gewisser Einkünfte und Freiheiten bis zu beider Lebensende seine im Herzogtum Westfalen gelegene Grafschaft Arensberg und seine übrigen Herrschaften an das Erzstift Köln ab.
Im Gegenzug wurde ihm Brühl mit dem Schloss und seinen Umgebungen zur Wohnung eingeräumt. Seit dieser Zeit führte Kurköln wegen Arensberg den einköpfigen Adler in seinem Wappen. Nach wenigen Jahren starben beide und wurden im Dom zu Köln begraben.
Grabdenkmal[]
Gottfrieds Grabdenkmal befindet sich als Hochgrab im rechten Seitenschiff des Kölner Doms. Es besteht aus einem steinernen Sarkophag, auf dessen Deckel er frei ausgehauen liegt. Eine Kopie des Grabmals steht in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Arnsberg-Neheim.
Wie die Sage berichtet, waren seine Verwandten darüber, dass Gottfried ihnen sein Vermögen entzog und der Kirche zuwendete, so sehr erzürnt, dass sie seinem Grabdenkmal Nase und Hände abschlugen, welche jedoch geschickt wieder ergänzt wurden. Fernere Beschädigungen zu verhüten, wurde die Figur mit einem korbartigen, engen Eisengitter überwölbt.
Das Bildnis ist ungewöhnlich genau ausgeführt und es finden sich noch Spuren der alten Bemalung. Die Gesichtszüge sind die eines Toten, so dass man annehmen kann, dass die ganze Figur nach der des Grafen selbst gearbeitet worden sei.
Rittertracht[]
Gottfrieds Kleidung ist im Wesentlichen jene, wie man sie häufig auf Ritterstatuen aus dem 14. Jhd. antrifft. Der Lendner ist mit dem Wappen, hier mit dem einköpfigen Adler versehen, welcher etwas erhaben in das Leder gepresst ist. Ebenso sieht man auf beiden Seiten des Lendners hinter den Armen zwei halbe Adler, deren andere Hälften auf dem Rücken zusammenstoßen.
Auf dem Kettengeflecht der Oberarme, wie auf jenem der Unterschenkel befinden sich zum größeren Schutz Eisenschienen; diese breiteten sich immer mehr aus und bildeten so den Anfang zu den eisernen Arm- und Beinschienen der Plattenharnischen, welche in der 1. Hälfte des 15. Jhds. ihre Vollendung erhielten. Die Spangen auf den Oberarmen sind mit durch Löcher gezogenen Riemchen auf die Ketten gebunden.
An den Beinen bestand der hintere Teil der Rüstung aus Leder; die Oberschenkel, wie die Unterarme sind mittels lederner Röhren geschützt und letztere mit Metallspangen beschlagen. Auf den Knien befinden sich eiserne Kacheln. Der Lendner hat die drei Ketten zur Befestigung des Stechhelmes, des Schwertes und Dolches.
Heraldik[]
Das Wappenschild und der Stechhelm mit der Helmzierde, welche aus einem Flügel mit kleinen Herzen besteht, sind zusammen mit anderen Ornamenten um den Sarkophag herum angebracht. Das bekannte Wappen der Grafen von Arnsberg besteht aus einem silbernen Adler auf blauem Feld. - Hier erscheint der Adler auf dem Lendner in Gold im roten Grund. Allerdings kamen bereits in früher Zeit die Farben dieses Wappens in verschiedener Weise vor.
Symbolik[]
Im Gegensatz zu den gängigen Darstellungen auf mittelalterlichen Grabmonumenten, wo der Mann oder Ritter der üblicherweise auf einem Löwen steht, während die Frau oder Geistliche auf einem Hund stehen, sieht man Gottfried hier auf zwei Hunden abgebildet. Eine Annahme ist, dass der Hund die Leidenschaft oder das Leben darstelle, welche der Verstorbene als deren Überwinder mit Füßen tritt, und der dem Charakter eines Ritters im Mittelalter zuwider war. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass der Hund bei Christen eher die Treue und Anhänglichkeit an die Kirche bezeichnet. Wenn wie hier ein Ritter auf einem Hund stehend erscheint, so lässt sich meistens nachweisen, dass dieser ein besonderer Anhänger, Stifter oder Wohltäter der Kirche war – so wie auch der Graf von Arnsberg die Kirche in hervorragender Weise beschenkte.
Quellen[]
- Hefner-Alteneck, Jakob Heinrich von. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. III, S. 27, Tafel 195.
- Wikipedia: Gottfried IV. (Arnsberg)