Mittelalter Wiki
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„Alle Götter sind ein Gott, und alle Göttinnen sind eine Göttin, und es gibt nur einen Initiator.“

Isis in Metamorphosen: Apuleius (2. Jh.)

Die Verehrung persönlicher Gottheiten gilt als Form des Volksglaubens, bzw. als Erscheinungsform einer Mythologie oder Religion. Die Lehre von der Abstammung der Götter bezeichnet man als Theogonie.

Allgemeines[]

Die Göttervielfalt kann für manche Menschen verwirrend sein. Eine Vielzahl von Göttern und Göttinnen personifiziert in den unterschiedlichsten Mythologien der verschiedenen Völker eine ganze Reihe von Aspekten. Aber genauso, wie es in der römisch-katholischen Kirche viele Heilige gibt, die allesamt ihre eigene Lebensgeschichte, ihr Märtyrertum und ihre Besonderheiten haben, so sahen auch die Kulturen des Altertums ihre eigenen Gottheiten. Beiden Traditionen liegt das Konzept eines Schöpfers bzw. aus der Sicht derjenigen, die sich mit Magie beschäftigen, eines Initiators zugrunde, durch dessen Macht jene geringeren, greifbareren und zugänglicheren Heiligen, Götter oder himmlischen Wesen ins Leben gerufen werden. Die verschiedenen großen Gottheiten symbolisieren eine vielgestaltige Natur und ihre Prinzipien: männlich und weiblich; Mutter und Vater, immanent und zugleich heilig. [1]

Gottheiten bei den Germanen[]

Bei den Germanen erweiterte sich die Verehrung von Gottheiten wesentlich über ihr Ursprungsgebiet hinaus. Sie besaßen bei dem einen Stamme mehr, bei dem anderen weniger Macht.

Dämonisierung durch das Christentum[]

Gegen diese Götter war in erster Linie der Kampf der christlichen Missionare gerichtet. Man erklärte sie für Dämonen, und so sanken sie auf die Stufe eines Aberglaubens. Die christliche Kirche brach ihren Kult und damit ihre Stellung als Stammesgottheiten. Dennoch lebten die germanischen Götter im volkstümlichen Glauben bis auf den heutigen Tag fort, ohne dass es sich jedoch in den einzelnen Fällen feststellen lässt, ob die ein oder andere Deutung wirklich auf alten Volksglauben zurückgeht oder im Laufe der Zeit zu neuem Volksglauben wurde.

Die Wilde Jagd[]

Die Verschmelzung von alter Überlieferung und der Wandel im Laufe der Zeit ist ganz besonders beim weit verbreiteten germanischen Volksglauben von "Wotans Wilder Jagd" der Fall. Diese handelt von einem wütenden Heer und seinem Führer, der bald als Schimmelreiter oder Breithut, Hackelberg, Nachtjäger, wilder Jäger, Palne Jäger, Bandietrich, Kong Volmer usw. erscheint und in dem man stets Wodan wiederfindet. Die Vorstellung vom reinen Totenheer in der Wilden Jagd oder dem Wütenden Heer ist allerdings älter, wie ein Vergleich mit der Glaubensgeschichte anderer Völker lehrt, und erst nach engerem politischen und wirtschaftlichen Zusammenschluß wurde der Schar ein Führer (Odin / Wotan) gegeben, der im Laufe der Zeit bei einigen germanischen Stämmen sein Machtgebiet wesentlich erweiterte und in den Mittelpunkt des Kultes trat. Aber auch danach bestand der Glaube an das führerlose Heer noch fort und zugleich auch der Trieb, dieser Schar einen Führer zu geben... Weiterlesen.

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Das Geheime Wissen der Hexen. Marian Green. Orginalverlag: Harper Collins, London, 1991. Übers. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München, 1998. ISBN 3-426-77343-0.
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