Die Grammatik als Sprachlehre zählte im Mittelalter zu den Sieben freien Künsten und bildete gemeinsam mit Dialektik und Rhetorik (das sog. Trivium), das in den danach benannten Trivial- oder Elementarschulen gelehrt wurde.
Beschreibung[]
Als Grammatik (griech.) bezeichnet man die systematische und wissenschaftliche Zusammenstellung der Regeln, nach welchen eine Sprache gebaut ist und wie sie gesprochen und geschrieben wird. Sie behandelt ihren Stoff gewöhnlich in drei Teilen: Lautlehre, Wort- (Formen-) und Satzlehre (Syntax). Man unterscheidet dabei:
- Die allgemeine Grammatik - Sie behandelt die Hauptformen, welche auf den allgemeinen Gesetzen des menschlichen Vorstellens beruhend und sich in allen Sprachen vorfinden. Sie stellt das Wesen und die notwendigsten Bedingungen und Gesetze der Sprache überhaupt dar.
- Die philosophische Grammatik - Sie ordnet die Ergebnisse der Forschungen der allgemeinen Grammatik zu einem begriffsmäßigen System von Erkenntnissen.
- Die vergleichende Grammatik - Sie erforscht das gegenseitige Verhältniss der verschiedenen vorhandenen Sprachen.
- Die spezielle Grammatik - Sie stellt die Regeln einer einzelnen Sprache auf.
- Die historische Grammatik - Sie zeigt, wie Sprachen desselben Volkes sich mit der Zeit verschieden entwickelt und gestaltet haben.
Quellen[]
- Herders Conversations-Lexikon (auf Zeno.Org). 1. Auflage. Freiburg im Breisgau 1854–1857. Bd. III, S. 123 (Grammatik).
- Pierer's Universal-Lexikon (auf Zeno.Org). 4. Auflage 1857–1865. Altenburg, 1860. Bd. VII, S. 535 (Grammatik).