Der Granatapfelbaum (Punica granatum) wurde im Mittelalter neben medizinischen Anwendungen auch zum Färben von Stoffen verwendet.
Beschreibung[]
Die Früchte werden in den Monaten September bis Dezember geerntet. Das Fruchtfleisch oder der Saft des Granatapfels wurde in der feinen Küche der höheren Stände gerne zur Verfeinerung von Wild- oder Geflügelgerichten oder in Obstsalaten verwendet.
Bedeutung als Färberpflanze[]
Schale und Saft des Granatapfels sind seit Jahrhunderten Farbstoffe für Orientteppiche. Die Fruchtschale der Granatäpfel wurde bevorzugt zum Färben von Gelb- und Schwarztönen auf Wolle verwendet. In Nordindien färbte man früher mit einem Extrakt aus der Wurzel des Granatapfelbaumes auf einer Eisenbeize tief dunkelblaue Farbtöne. Durch das Kochen der Frucht erhält man eine pechschwarze Tinte.
Praktische Anwendung[]
Die Granatäpfel werden gesammelt und mindestens eine Woche getrocknet. Dann nimmt man die Schalen und zerstampft sie in einem Mörser. Das Innere kann zu einem Fruchtsaft verarbeitet oder gegessen werden. Nach dem Auskochen und Filtrieren durch ein Küchentuch färbt man die Wolle oder die Seide direkt in dem Extrakt. Je nach Vorbeize und Intensität erhält man gelbe, gelbrote oder schwarze Farbtöne.
Bedeutung als Heilpflanze[]
Die Wurzel, die Rinde und die gekochte Schale der Granatäpfel wurden bis ins Mittelalter als Wurmmittel auch gegen Bandwürmer eingesetzt.