Die Grotenburg ist eine alte Volksburg bei Detmold (Nordrhein-Westfalen). Der Berg, auf dem sich die Reste der Ringwallanlage aus der späten vorrömischen Eisenzeit befinden, heißt noch im Mittelalter "Der Teut", was die Grotenburg zu einem sehr wahrscheinlichen Kandidaten für den "saltus Teutoburgiensis" macht. [1]
Beschreibung[]
Die Grotenburg bei Detmold, der „Große Hünenring“ gilt als eine der wenigen germanischen Volksburgen aus der vorrömischen Eisenzeit in Nordwestdeutschland. Als Gauburg des pagus Thiatmelli ist sie auch ein Beispiel für eine große Burg dicht neben dem Ort, der dem Gau den Namen gab [2].
Aufbau[]
Die Reste des sog. Großen Hünenringes (der Wälle der Burg) zeigen eine schlichte Bauart aus großen, unbearbeiteten Steinblöcken nach keltischem Muster, wie sie in den späteren Perioden germanischer Befestigungskunst nicht mehr vorkommt. Spuren der Umwehrung finden sich nur am Südwestrand des Plateaus, beim heutigen und alten Aufgang.
Im südwestlichen Teil, zwischen Eingang und Wirtshaus, wurden im Jahre 1905 ein Flintmesserchen sowie eine Anzahl Pfostenlöcher gefunden, die anscheinend von einem größerem Bau stammen; sonst aber trat trotz mehrfacher wochenlanger Grabung durch C. Schuchhardt und Weerth kein weiteres Fundstück zutage. Auch im Innenraum des kleineren Hünenrings auf halber Berghöhe fand sich keine einzige Scherbe.
Hermannsdenkmal[]
In den Jahren 1838–1875 wurde innerhalb des größeren der beiden Ringwälle - auf dem höchsten Punkte inmitten der alten Burg - das Hermannsdenkmal errichtet. Zu seinem Bau wurden auch Steine aus dem Wall verwendet, der dadurch stark beschädigt wurde und heute nur noch teilweise erhalten ist. [3]
Als Volksburg[]
Die Verwandtschaft der Ringmauer mit den „Steinwällen" der hessischen und Taunusburgen weist auf dieselbe wage Entstehungszeit hin. Der Berg hieß im Mittelalter „der Teut" und noch bis ins 20. Jh. befand sich an seinem Fuße der „Tötehof“. Der Name steckt auch in Detmold, dem karolingischen Theotmalli [4]. So vermutet man in der Grotenburg die berühmte Teutoburg. [5]
Da zur Zeit der Germanen höhergestellte Herren und Könige auf einem offenem Hof am Fuß einer Volksburg (Fluchtburg) wohnten, so kann man auf das Verhältnis des ehemaligen „Tötehofes“ bei Detmold, der am Fuße des Berges (Teut) lag und nach diesem benannt war, zu der darüber liegenden Grotenburg schließen. [6]
Galerie[]
Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919.
Einzelnachweise[]
- ↑ Hoops, RdgA. aaO. Bd. I, S. 204 f. (Befestigungswesen)
- ↑ Hoops, RdgA. aaO. Bd. II, S. 126 (Gauburgen).
- ↑ Das Römische Kastell Aliso, der Teutoburger Wald und die Pontes longi (Google Books). M. F. Essellen. Rümpler, 1857. S. 118.
- ↑ Annales Laurissenses und Einhard, 783
- ↑ Schuchhardt, Carl. Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen, Bd. I (Google Books). August von Oppermann, Historischer Verein für Niedersachsen. Berlin, Hahn Verlag, 1911. Heft VII (1904) und IX (1916)
- ↑ Hoops, RdgA. aaO. Bd. II, S. 511 f. (Herrenburgen)