Der Grubenschmelz (frz. émail champlevé) ist ein Ornamentikverfahren der Emailmalerei und eng verwand mit dem späteren Zellenschmelz (frz. émail cloisonné).
Beschreibung[]
Beim Grubenschmelz werden konische oder rinnenförmige Vertiefungen in Metallarbeiten (z.B. Bronze oder Gold) mit der roten Schmelzmasse (Glasfluss) ausgefüllt. Man findet dieses Blutemail meistens auf Beschlagknöpfen und Fibeln.
Vom späteren „Zellenschmelz“ (frz. émail cloisonné) unterscheidet sich der Grubenschmelz dadurch, dass hierbei Glasflüsse in Vertiefungen (Gruben) eingefüllt werden, die zuvor in den Grund eingegraben werden, während beim Zellenschmelz die Trennwände der Goldzellen auf die Grundplatte aufgelötet werden. [1] Im Gegensatz zu Zellenschmelz und Zellwerk diente der Grubenschmelz fast ausschließlich zum Schmuck von Gegenständen aus unedlem Metall, Bronze und besonders Kupfer.
Entwicklung[]
Grubenschmelz ist in Europa seit der Latènezeit (ab 450 v. Chr.) belegt. Die Germanen übernahmen die Technik möglicherweise aus der spätrömischen Provinzialkunst (3./4. Jhd.) und pflegten sie neben der byzantinisierenden Hof-und Kirchenkunst für profane Kleingeräte auch im Ornamentalen unverändert fort. Der Grubenschmelz setzte sich bis in die nachrömische Eisenzeit fort, doch wurde er im 5. Jhd. allmählich von der Zellenschmelztechnik (émail cloisonné) verdrängt.
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Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 536 f. (Email); Bd. II, S. 268 f. (Goldschmiedekunst, § 14.)