Als Hünenbetten (dän. langdysser, engl. long-barrows), Langhügel bzw. Langbetten bezeichnet man einen Typus von Megalithgräbern aus der Jungsteinzeit. Charakteristisch für sie ist ein länglicher Hügel mit einem Steinkranz und einer Kammer im Inneren. [1]
Beschreibung[]
Ein Hünenbett ist eine einheitliche und architektonisch gestaltete Anlage: die Grabkammer ist ein Mausoleum, das auch nach der Beisetzung von ein oder zwei Toten weiter zugänglich bleibt, und der Hügel, der sie überdeckt, ist keine formlose Erdschüttung, sondern eine von einer Megalithwand abgestützte Hochfläche, die riesige Vergrößerung des von Steinen eingefaßten Grabhügels.
Auf dem Boden des sorgfältig hergerichteten Hügels finden sich häufig pflasterartige Lagen aus etwa kopfgroßen Granitsteinen. Ihre Maße und ihre Verwandtschaft mit den „Steinpackungen“, die man oft in Hügelgräbern beobachten kann, deuten darauf, dass sie Überreste von Gräbern sind, sei es, dass die Toten auf diesem Pflaster gebettet wurden, oder dass die Steine als seitliche und obere Packung die Holzsärge umgaben, wie es die Regel in den runden Hügelgräbern ist.
Reste solcher Steinlagen fanden sich auch in dem vieldurchwühlten Bülzenbett von Sievern, und es sollen hier [2] zwischen den Steinen früher auch steinzeitliche Werkzeuge, u. a. ein Steinmeißel, gefunden worden sein, die ins Hamburger Museum kamen. Auch in Dänemark wurde eine Bestattung auf Pflaster neben der Steinkammer in einem Hünenbett beobachtet. In Mecklenburg gibt es mindestens 14 Hünenbetten, bei denen eine Steinkammer fehlt, dafür aber der ganze Hügel für Bestattungen in Anspruch genommen wurde.
Der Inhalt war sehr ärmlich, die Toten meist spurlos vergangen. Waren Inhalte vorhanden, so glichen sie jenen der Steinkammern. Anscheinend wurde in diesen Hünenbetten das Hauptgrab statt aus Stein aus Holz gebaut und verrottete gänzlich. Weil man es nicht fand, durchsuchte man bei diesen Hügeln den ganzen Raum und fand so die vielen Bestattungen. Macht man es bei den Hügeln mit Steinkammer ebenso, so findet man häufig dasselbe.
Beispiele[]
- Hünenbetten von Daudieck - Ort: Niedersachsen. Zeit: Jungsteinzeit (3.500 v. Chr.)
- Hünenbetten von Grundoldendorf - Ort: Niedersachsen. Zeit: Jungsteinzeit (ca. 2.845 v. Chr.)
Galerie[]
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Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. III, S. 206 ff.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Langbett
- ↑ nach mündlichen Mitteilungen von Dr. Bohls-Lehe