Der Hünenkamp Wunderbüttel war vermutlich eine Volksburg in Form einer großen Ringwallanlage zwischen Glüsingen und Wunderbüttel im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen und eine der wenigen Exemplare im norddeutschen Flachland westlich der Elbe. [1]
Beschreibung[]
Der gewaltige Ringwall hatte ursprünglich einen Durchmesser von mehr als 400 Meter, womit er zu den größten Denkmälern dieser Art in der gesamten norddeutschen Tiefebene zählt. Zweck und Zeit ihrer Entstehung waren jedoch bis dato ungewiss.
Im September 2018 führte die Archäologische Arbeitsgemeinschaft um den Kreisarchäologen Dr. Ingo Eichfeld und den ehrenamtlichen Archäologen Heinz Gabriel eine Ausgrabung durch, um dem Geheimnis des Hünenkamps auf den Grund zu gehen. [2]
Archäologisches[]
Gemäß den Berichten von J. H. Müller über die Vor- und frühgeschichtliche Alterthümer der Provinz Hannover lagen nordöstlich von Wunderbüttel (zwischen Isenhagen und Knesebeck) drei Ringwälle. Das Terrain heisst der Hünenkamp; die Ringwälle liegen nahe bei einander, an der Strasse von Isenhagen nach Knesebeck.
Der erste Ringwall von ovaler Form umschliesst eine Fläche von ca. 13 ha, misst an der Basis ungefähr 9 m im Durchmesser, davor liegt ein ebenfalls 9 m breiter Graben. Der Ringwall wird durch einen Binnenwall mit Graben in eine nördliche (kleinere) und südliche Hälfte geteilt. Der Eingang ist im Osten.
Der zweite, vom ersten südöstlich gelegene Ringwall, umfasst ca. 4½ ha, hat eine fast runde Form und wird von jenem nur durch einen alten Weg von 7 m Breite getrennt. Der vorliegende Graben hat eine Breite von 1,75 m. Auch dieser Ringwall ist im Innern durch einen von West nach Ost laufenden Graben, geteilt. Im Südosten, nahe an der inneren Seite des Walles, lehnt sich eine ca. 32 m lange und 18,50 m breite Vertiefung von ca. 1 m an welche 3 Grab-ähnliche Erhöhungen enthält, deren Länge 7-9 m und Breite 1,46-0,75 m betragen. Dieser zweite Ringwall wird vom Wunderbüttel-Glüsinger Weg durchschnitten.
Der dritte war kein eigentlicher Ringwall, sondern hufeisenförmig, nach Süden hm offen. Die umschlossene Fläche betrug 2½ ha und der vorliegende Graben 2,33 m Breite. [3]
Quellen[]
- ↑ Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 434 ff. (Volksburgen)
- ↑ Wolfsburger Allgemeine Volltreffer: Archäologen legen alte Ringwall-Anlage frei vom 25.09.2018. (Abgerufen am 05.07.2019)
- ↑ Müller, J. H. Vor- und frühgeschichtliche Alterthümer der Provinz Hannover (Digitalisat der TU Braunschweig). Hrsg. J. Reimers. Hannover : Verlag von Theodor Schulze's Buchhandlung, 1893. Publikationsserver der TU Braunschweig.