Mittelalter Wiki
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Das Handelswesen der Kelten hatte seine erste Blüte in der Latènezeit, als die keltische Kultur wie ein breiter Gürtel zwischen dem durch das Mittelgebirge getrennten Norden Europas und den Mittelmeerländern lag.

Beschreibung[]

In der Latènezeit (450 v. Chr.– Ende 1. Jh.) waren die Kelten eine an Handelsgütern und -mitteln reiche Kultur, blühend durch gewerbliche Technik, besonders in Gallien, und ausgezeichnet durch eine vielgestaltige Münzprägung, die ihre älteren Vorbilder (Goldmünzen Philipps von Makedonien und Alexanders dem Großen) über Massalia empfing.

Sie erfüllte Süddeutschland, die Donauländer und Frankreich. Rhone und Donau mit ihren Nebenflüssen bezeichnen die wichtigsten Verkehrsadern der Keltenländer. Auch nach Norddeutschland bestanden Handelsverbindungen. [1]

Münzgeld[]

Die keltische Numismatik lehrt, daß das deutsche Mittelgebirge Verkehrsgebiete von verschiedener Entwicklungsstufe trennte. Die keltischen Münzen samt ihren germanischen Nachprägungen aus den germanisch-keltischen Grenzgebieten reichen nördlich bis in das Mittelgebirge, darüber hinaus nur in wenigen Exemplaren. Süddeutschland war ein Verkehrsland mit mancherlei Münzprägung, während Norddeutschland bei seinen ursprünglicheren Geldformen verharrte.

Die schnelle Nachprägung keltischer Münzen durch die linksrheinischen, erst zu Ariovists Zeiten über den Rhein gewanderten Germanen (Vangionen, Nemeter), die germanischen Nachprägungen bei Markomannen und Hermunduren noch in vorrömischer Zeit, sowie Nachrichten der römischen Schriftsteller zeigen, daß im Grenzverkehr zwischen den Kelten und Germanen die letzteren sich bereits keltische Verkehrsformen aneigneten.

Keltisch-Germanische Handelsbeziehungen[]

Die altgermanischen Beziehungen zu den Kelten sind wesentlich auf den nachbarlichen Verkehr mit den Stämmen des Kontinents beschränkt. Doch sind frühzeitig auch Handelsverbindungen zwischen dem germanischen Norden und Britannien-Irland aus den Funden nachweisbar; diese reichen sogar in Zeiten zurück, in denen diese Länder noch gar nicht keltisch gewesen sein können.

Nachdem die festländischen Kelten bereits romanisiert waren, kamen die in Britannien eindringenden Angelsachsen dort in vielfältige Berührung mit den von ihnen teils verdrängten, teils unterjochten britischen Stämmen. Noch später stellt sich durch die Unternehmungen der Wikinger eine für die Nordgermanen sehr bedeutungsvolle Verbindung mit Irland und Schottland her.

Latènekultur[]

In der Latènezeit (450 v.Chr. bis 15 n.Chr.) liegt die hochentwickelte keltische Kultur wie ein breiter Gürtel zwischen dem durch das Mittelgebirge getrennten Norden und den Mittelmeerländern. Sie war eine an Verkehrsgütern und -mitteln reiche Kultur, blühend durch gewerbliche Technik, besonders in Gallien, und ausgezeichnet durch eine vielgestaltige Münzprägung, die ihre älteren Vorbilder (Goldmünzen Philipps von Makedonien und Alexanders des Großen) über Massalia empfing.

Diese keltische Kultur erfüllte Süddeutschland, die Donauländer und Frankreich. Rhone und Donau mit ihren Nebenflüssen bezeichnen die wichtigsten Verkehrsadern der Keltenländer; auch nach Norddeutschland bestanden Handelsverbindungen. Die keltische Numismatik lehrte allerdings, dass das deutsche Mittelgebirge Verkehrsgebiete von verschiedener Entwicklungsstufe trennte.

Verhalten der Germanen[]

Die keltischen Münzen samt ihren germanischen Nachprägungen aus den germanisch-keltischen Grenzgebieten reichen nördlich bis in das Mittelgebirge, darüber hinaus nur in wenigen Exemplaren. So verhielt sich z.B. der Niederrhein ablehnend gegen die Latènekultur, und auch bei den benachbarten Belgen hebt Cäsar (BG. 1, 1; 2, 15) die Rückständigkeit und Abneigung gegen den römischen Handel hervor. [2]

Süddeutschland war ein Verkehrsland mit verschiedenen Münzprägungen, während Norddeutschland bei seinen ursprünglicheren Geldformen verharrte. Die schnelle Nachprägung keltischer Münzen durch die linksrheinischen Germanen (Vangionen, Nemeter), die erst zu Ariovists Zeiten über den Rhein gewandert waren, zeigen, dass im Grenzverkehr zwischen den Kelten und Germanen die letzteren sich bereits keltische Verkehrsformen aneigneten.

Dasselbe gilt für die germanischen Nachprägungen bei Markomannen und Hermunduren noch in vorrömischer Zeit, sowie Nachrichten der römischen Schriftsteller. Seit dem Vordringen der römischen Eroberung besonders von Südgallien her kamen auch italische und südgallische Kaufleute auf der Rhonestraße längs den Seen der Westschweiz an den Oberrhein und die obere Donau und schon in der ersten Hälfte des 1. Jh. v. Chr. zu den germanischen Völkerschaften über den Rhein.

Cäsars Bericht (BG. 4, 2 u. 3) erwähnt nur lebhafte Handelsbeziehungen zu den Ubiern und allgemein zu den Sueben, wobei die Kaufleute mit den Sueben wegen des Ankaufs von Kriegsbeute verkehrten. [2]

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Hoops, J.: RdgA, aaO. Bd II, S. 379.
  2. 2,0 2,1 De Bello Gallico (Wikibooks): Liber I - Kapitel I. Gaius Iulius Caesar. Paralleltext Lateinisch–Deutsch auf Gottwein.de.
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