Mittelalter Wiki
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Handhaben an Gefäßen dienen nicht nur als schmückendes Ornament, sondern erfüllen auch eine praktische Funktion.

Beschreibung[]

Bei den Handhaben von Metall- oder Tongefäßen unterscheidet man u.a. in Bandhenkel, Ösenbandhenkel oder Knubben. Herstellungstechnisch sind sie entweder in die Wandung eingezapft oder aufgesetzt.

  • Bandhenkel sind bogenförmige Handhaben, deren Öffnung mindestens einem Finger Durchlass bietet. Sie sind ausschließlich als einzelner Henkel an Kannen und Tassen angebracht und finden sich unterrandständig, randständig oder überrandständig. Sie können auch mit vertikalen und horizontalen Rippen und Riefen verziert sein.
  • Knubben sind als Handhaben nur vereinzelt an Gefäßen zu finden.
  • Ösenbandhenkel haben eine nur sehr kleine Öffnung und dienten, im Gegensatz zu den wesentlich größeren Bandhenkeln, nicht zur Handhabung im eigentlichen Sinne sondern eher zum Aufhängen der Gefäße oder zur Befestigung einer Abdeckung. Sie sind meist paarweise und gegenständig am Halsumbruch oder zwischen Schulter und Rand angebracht und orientieren sich am Wandungsverlauf.

Die Henkelstellung ist dabei chronologisch relevant. So kommen z.B. in der frühen Fremdgruppenzeit (1.300-1.100 v. Chr.) vorwiegend unterrandständige Bandhenkel vor. Im Verlauf der späteren Bronzezeit (1300-920 v. Chr.) dominieren dann randständige Bandhenkel. Zudem finden sich häufig Henkelzipfel oder auch Sattelhenkel an Trichterhalskannen. Ab der Jüngstbronzezeit (920-530 v. Chr) erscheinen dann zumeist überrandständige Bandhenkel; eine Ausnahme bilden in dieser Zeitstufe die Tassen mit unterrandständigem Henkel. Daneben kommen Henkel mit spitzem Grad vor. Neben den überwiegend gerundeten und unverzierten Ösenbandhenkeln finden in diesem Zeitabschnitt auch flache Ösenbandhenkel.

Quellen[]