Als Handschar wird eine Reihe orientalischer Krummschwerter und Krummdolche bezeichnet, je nach Länge. Weitere Bezeichnungen sind Kandschar, Khandjar oder Khanjar. [1]
Beschreibung[]
In den arabisch-türkischen Ländern bildete sich, veranlasst durch die Streitweise, seit dem 16. Jh. der Khandschar, gemeiniglich Handschar genannt, als Waffenform heraus, welche in der Dimension und der Form der Klinge zwischen dem Säbel und dem Dolchmesser in der Mitte steht.
Der türkische Khandjar hat seine Schneide in der inneren Krümmung und zählt daher - je nach Länge - zu den Krummschwertern. Auch das kurze osmanische, fast gleichförmige Dolchmesser wird „Kandjar“ genannt. Das arabische Dschenbie ist etwas länger
Yatagans, Flissas und Kandjars sind schwer zu unterscheiden, gehören aber alle zu den Krummschwertern. Bei der Ähnlichkeit dieser Waffen unter einander ist ihre Klassifizierung schwierig. Der Yatagan sowohl als der Flissa und der Kandjar haben keine Stichblätter und nur eine meist innere Schneide, weshalb sie eher als Krummschwerter anzusehen sind.
- Der Große Handschar hat eine zweifach gebogene, in eine Spitze auslaufende Klinge. Die Schneide ist anfänglich leicht konkav, gegen das Ende zu konvex gekrümmt.
- Der Kleine Handschar, gewöhnlich auch Yatagan genannt, stammt in dieser Form aus Ostindien; seine Klinge ist messerartig spitz und leicht gekrümmt.
Der Griff des Handschars ist eigentümlich. Ursprünglich bestand er aus dem Ende eines Röhrenknochens, aus welcher Urform sich später jener charakteristische zweilappige Knauf (pommeau à oreilles) herausgebildet hat. Der Griff besitzt keine Parierstange.
Die meist sehr reich in Tausia gezierte und mit orientalischen Inschriften, Koransprüchen u. dgl. ausgestattete Klinge steht mittels einer Zwinge mit dem Griff in Verbindung. Die Scheide, gewöhnlich von einem stark ovalen Querschnitt, hat einen Bezug aus Leder, Stoffen, oder auch Silberblech, welches in gepresster Arbeit reich verziert ist. Handschars werden im Gürtel auf der Brust getragen.
Galerie[]
Quellen[]
- Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Internet Archive). Augustec Demmin. Leipzig : P. Friesehahn, 1893. S. 748 f.
- Handbuch der Waffenkunde: Das Waffenwesen in seiner historischen Entwicklung (Internet Archive). Wendelin Boeheim. Leipzig, E.A. Seemann : 1890. Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 978-3-201-00257-8. S. 279 f.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Handschar (Version vom 16.11.2018)