Die Handwerker gehörten ab etwa dem 12. Jhd. zu einer freien und durchaus auch angesehenen Gesellschaftsschicht. Bald bildeten sich Zünfte der verschiedenen Berufe und die Handwerker konnten sich einen verhältnismäßig hohen Lebensstandard leisten. Die Gliederung der Ausbildungsstufen in Lehrling, Geselle und Meister blieben bis heute unverändert. [1]
Beschreibung[]
In der weitgehend bäuerlich geprägten Welt des Frühmittelalter spielten die sich später spezialisierenden Handwerkstätigkeiten, wie die Verarbeitung von Nahrungsmitteln, die Herstellung von Textilien oder das Fertigen von Geräten und Bauten aus Holz, noch eine verschwindend geringe Rolle gegenüber der häuslichen Eigenproduktion.
Wichtige handwerkliche Berufe waren Schmied oder Töpfer, deren Tätigkeiten schon damals eine umfangreichere Ausrüstung erforderten (s.a. Gewerbeverfassung).
Frühmittelalter[]
Die handwerkliche Arbeit galt im Frühmittelalter als Mühsal und wurde von den meisten Menschen als Bestrafung Gottes nach dem Sündenfall angesehen. Handwerker stellten zu dieser Zeit nur Produkte für ihre unmittelbare Umgebung her. [2] Die ältesten Handwerker im Mittelalter gehörten daher zum Stand der Unfreien. Schon bei den alten Germanen hatten die Leibeigenen die handwerksmäßigen Verrichtungen auf den Gehöften ihrer Herren, wie das Gerben, Schmieden und Backen, ausüben müssen.
Auch im Gefolge der späteren Könige und Fürsten befand sich eine Reihe von Knechten, die die Bedürfnisse ihres Herrn und seiner Dienstmannen und Ritter zu beschaffen hatten. Sie besorgten die Kleidung, die Rüstung, das Haus- und Küchengerät, fingen die Fische für den Herrn und bebauten seine Gärten und Weinberge. Dafür empfingen sie von ihm Wohnung, Kleider und Kost oder ein Stück Land zu eigener Bewirtschaftung. [3] Zudem waren spezielle Arbeitstechniken, wie Bronzeguss, Malerei und Bildhauerei zu Beginn des Mittelalters meist an Klöster gebunden.
Hochmittelalter[]
Die kulturelle Entwicklung des städtischen Lebens brachte zu Beginn des Hochmittelalters eine Diversifizierung der Textilherstellung und Lederverarbeitung mit sich, Goldschmiede, Möbeltischler oder Zinngießer brachten kunsthandwerkliche Sonderleistungen hervor.
Im 12. Jhd. wurden die Handwerker zu freien Leuten. Da die Bauern im Frühmittelalter für ihren eigenen Bedarf produzierten, standen Handwerker zunächst unter der Hörigkeit der politischen und weltlichen Grundherrschaft. Bauern sahen das Handwerk als Nebenerwerb an. Erst mit dem Aufblühen der Städte, gelang es das Handwerk zu verselbstständigen.
Im Hochmittelalter und mit der Städtebildung verlagerte sich der Schwerpunkt dann in urbane Zentren. Die hergestellten Waren werden auf Märkten feilgeboten oder in Werkstätten und Läden ausgestellt und verkauft. Eine Ausnahmerolle spielen Baumeister und Steinhauer, die, von einer (Kirchen-) Bauhütte zur nächsten ziehend, über territoriale Grenzen hinweg Fertigkeiten, Innovationen und Stilentwicklungen verbreiten.
Spätmittelalter[]
Bis gegen Ende des Mittelalters schlossen sich einzelne Gewerke der städtischen Handwerkerschaft zu selbstverwalteten Zünften zusammen. Neben ihnen gab es nur wenige freie Gewerbe und einzelne, vom Zunftzwang befreite Freimeister.
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Quellen[]
Dieses Dokument basiert in seiner ersten oder einer späteren Version auf dem Artikel „Handwerk“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 12. Jun. 2012 und steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |