Mittelalter Wiki
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Der Haselbusch (Corylus) und seine Früchte, die Haselnüsse (Corylus avellana L.), zählen mit zu den ältesten wildwachsenden Obstfrüchten, die in Europa schon den Menschen der Steinzeit als Nahrung dienten.

Beschreibung[]

Um 500 n. Chr. schrieb der griechische Arzt Anthimus in seinem Werk "De observatione ciborum" mahnend: „Haselnüsse verursachen Beschwerden, wenn sie bei irgendeiner Zubereitung mit anderen Zutaten gemischt werden.“ [1] Doch an mittelalterlichen Tafeln waren Haselnüsse ein allgemein üblicher Teil der Nachspeise, wie in der Ecbasis captivi (10./11. Jh.) berichtet wird. [2]

Als Heilpflanze[]

Als Heilpflanze wird der Haselnußstrauch z.B. als Zutat für Tees gegen Erkältung verwendet.

  • Grippetee: 1 Teil Haselkätzchen, 1 Teil Holunderblüten. 2 Teelöffel für 1 Tasse (als Schwitztee verwenden) [3]

Bedeutung bei den Kelten[]

Der Haselbusch wurde bei den Kelten "Coll" genannt und entsprach dem Buchstaben "C" des Ogam Alphabets. Er galt als Schutz vor Eindringlingen körperlicher und geistiger Natur. Er schützte auch vor ungebetenen Blicken, weshalb sich junge Paare gern „in die Haseln“ verzogen. Wünschelruten werden noch heute bevorzugt aus Haselzweigen geschnitten. Die Nüsse sind in der keltischen Mythologie mit Dichtkunst und Weisheit verknüpft. Haselbüsche wachsen in der realen wie in der Anderswelt: Wer unter einem Haselbusch einschläft, wacht leicht im Elfenland auf!

  • Rätselvers: Der Haselstrauch war Schiedsrichter in dieser verzauberten Zeit.
  • Zeit: 5. August bis 1. September
  • Vogel: Kranich
  • Farbe: Braun
  • Schlüsselbegriffe: Weisheit, Verbindung zur Anderswelt, Sex
  • Person: Ein weiser Mann oder eine sehr kluge Frau
  • Qualität: Verführung

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Epistula Anthimi ad Theodoricum regem (Fol. 72r-74v) im Lorscher Arzneibuch (Msc.Med.1). Digitalisat der Staatsbibliothek Bamberg (Kaiser-Heinrich-Bibliothek). Medicus Anthimus. Lorsch, Anfang 9. Jahrhundert. Transkription und deutsche Übersetzung von Ulrich Stoll. Stuttgart : Steiner 1992
  2. Ecbasis captivi. Volltext in der Bibliotheca Augustana
  3. Keltenwelt.de - Heilkräuter (Internet Archive). Version vom 17. Mai 2001.
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