![]() |
Für weitere Personen mit dem Namen "Heinrich" siehe Begriffsklärungsseite. |
Heinrich der Jüngere (1265-1298) war Landgraf von Hessen. Sein Grabmal befindet sich unter den Grablegen der Grafen von Hessen in der Elisabethkirche (Marburg) [1].
Beschreibung[]
Heinrich der Jüngere wurde auf seinem Grabstein als lat. Domicellus betitelt, was soviel wie 'Herrchen' bedeutet und den jüngeren Sohn einer Regentenfamilie bezeichnet, der nicht zur Regierung gekommen ist. Bis zur Auffindung seines Grabsteines im Jahre 1848 wusste man weder das Todesjahr, noch die Begräbnisstelle dieses Heinrichs.
Grabmal in der Elisabethkirche[]
Heinrichs Grabstein in der Elisabethkirche (Marburg) kam bei einer Überschwemmung dieser Kirche im Jahre 1848 in Folge der Verwüstung der Landgrafen-Gräber zum Vorschein. Bis zu diesem Zeitpunkt war er mit Kalk bedeckt und diente als Unterlage eines anderen, ebenfalls schon alten Grabsteines. Heinrichs Grabstein ist aus rotem Sandstein, beträgt in der Länge 2,38 m und in der Breite 1,40 m.
Das darauf befindliche Bildwerk besteht nur aus rohen, stark eingehauenen Umrissen, welche ursprünglich mit einer harzartigen, dunkelbraunen Masse ausgefüllt waren, so dass der ganze Stein nur eine Fläche bildete. Es finden sich viele ähnliche Grabdenkmale aus dem frühen Mittelalter von dieser Art, welche als Platten in den Boden eingelassen waren, so dass man ungehindert darüber geben konnte; auch wurden sie öfter nur dazu benutzt, um in einer Kirche die Grabstätte einer Person auf dem Boden zu bezeichnen, für welche dann noch irgendein zweites erhaben gearbeitetes Denkmal an der Wand der Kirche errichtet war.
Man sieht zwar auch solche, nur konturierte Grabsteine aufrecht an den Wänden stehen, diese wurden wohl des Raumes wegen gleich anfangs so gestellt, oder noch häufiger erst später vom Boden aufgehoben. Bekanntlich gibt es auch viele derartige alte flache Grabsteine, bei welchen einzelne Teile, wie Gesicht, Hände, Wappen u.s.w. ebenfalls flach mit Bronze oder Stein von anderer Farbe eingelassen sind.
Die Inschrift des Denkmals, soweit sie lesbar ist, lautet: „HENRICVS. DOMICELLVS. LANTGRAVIVS. IVNIOR. ANO. DOMINI. MCCXCVIII. IN. VIGILIA. BARTOLOMEI..." Die typischen Formen der gotischen Inschrift gehören dem Zeitraum von der Mitte des 13. bis zu jener des 14. Jhds. an. Sein Wappen- bzw. Dreieckschild mit Löwen ähnelt dem Wappenschild Konrads von Thüringen.
Galerie[]
Quellen[]
- Hefner-Alteneck, Jakob Heinrich von. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. II, S. 34, Tafel 143 f.