Die Helmbrünne, Ringhaube oder auch Kettenkapuze (franz. camail [1], engl. mail-capuchin, span. anular-capello) war eine Sonderform der Brünne, die besonders im Hoch- und Spätmittelalter den gefährdeten Kopf-, Hals- und Schulterbereich der Krieger schützen sollte.
Beschreibung[]
Die vollständige Helmbrünne, auch „Kettenkapuze“ genannt, schützte den Nacken sowie einen Teil des Gesichtes und des Kopfes. Sie umgab den Kopf in der Weise, dass sie geöffnet und ähnlich einer Kapuze zurückgelegt werden konnte. [2]
Sie reichte üblicherweise bis auf die Brust und umschloss Hals und Schultern. Nur ein kleiner Teil des Gesichts blieb ungeschützt. Unterfüttert wurde sie mit einer gepolsterten Bundhaube (bzw. Waffenkappe), die mittels Riemen an der Ringhaube befestigt war.
Entwicklung[]
Um 1000 n. Chr. trugen die Normannen den Haubert als eng anliegende Panzerjacke, an der eine Kettenkapuze saß, die Nacken und Kopf bedeckte. Noch im 12. war der lose Camail bei den Normannen mit dem konischen Helm mit langem Nasenschirm (Nasalhelm) und zuweilen auch noch mit Nackenschutz versehen.
Später trugen Ritter im 12. und 13. Jh. über der Helmbrünne die kleine Kesselhaube und darüber wiederum den Topfhelm. Zuweilen erschienen die Ritter entweder nur mit Helmbrünne oder mit der kleinen Kesselhaube, am häufigsten jedoch trugen sie die beiden Schutzbedeckungen zusammen unter dem Topfhelm.
Galerie[]
Quellen[]
- Boeheim, Wendelin. Handbuch der Waffenkunde: Das Waffenwesen in seiner historischen Entwicklung (Internet Archive). Leipzig, E.A. Seemann : 1890. Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 978-3-201-00257-8.
- Demmin, Augustec. Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Internet Archive). Leipzig : P. Friesehahn, 1893. S. 55-63, 367, 493, 504 (Fig.24).
Einzelnachweise[]
- ↑ Der Name camail wird auch der Helmdecke gegeben.
- ↑ Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Jakob Heinrich von Hefner-Alteneck. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. II, S. 25, Tafel 122 u. 123.