Die Skidroburg bzw. Herlingsburg bei Schieder-Schwalenberg (Kreis Lippe) in Nordrhein-Westfalen gehört zu den sächsischen Volksburgen.
Beschreibung[]
Die Entstehung der Herlingsburg auf dem Keuperberg reicht bis in die Spätlatènezeit (vorrömische Eisenzeit, 190 v. Chr. bis 0) zurück. Zur Karolingerzeit im 8. Jh. wurde sie von den Sachsen als Fluchtburg erneut genutzt. [1]
Im Jahre 784 feierte Karl der Große in villa Liudihi (Lügde) „prope castrum Saxonum Scidroburg“ das Weihnachtsfest. Gemäß dieser Überlieferung muss die prachtvolle Herlingsburg 3 km westlich von Lügde mit der erwähnten Skidroburg identisch sein.
Als Sachsenburg[]
Burg erhebt sich auf einem fast viereckigen Plateau 359 m hoch. Der einzige Aufgang erfolgt von Norden. Der Wall wurde ringsum aus einer dahinter liegenden Mulde ausgeschachtet und besteht aus Steinen und Erde. An seiner alten Vorder- und Rückfront finden sich Eintiefungen im Boden, offenbar von Holzwänden. Beim Tor wurde in 5 Pfostenlöchern ein Stück der rechten Wand gefunden, die linke ist durch den hohen Baumbestand unzugänglich.
Vor dem Wall erstreckt sich überall ein Graben, selbst am Steilhang, wie 1902 durch Grabung erwiesen wurde. Am Tor wurden kleine, dreieckige Schanzen vorgelegt, hier ausgesprochener als irgendwo sonst. Im östlichen Teil befindet sich eine Quelle, aus der bei Grabunden im Jahre 1899 viele Steine (von der alten Fassung) und karolingische Scherben gehoben wurden. Südlich der Burg, 120 m unter ihr, erstreckt sich die weitvorspringende Terrasse „die Kleff", umzogen von einer durch spärliche Steine bezeichneten Linie.
Mehrfache Querschnitte durch sie zeigten jedesmal unregelmäßige Löcher im Boden, wie von einem Verhau. Die aus Steinen aufgehäuften flachen Grabhügel auf dem Kleff liegen alle außerhalb dieser Linie. Am Ostabhang auf halber Höhe liegt eine kleine, halbrunde Umwallung, der „Bomhof“, die auch ausgegraben wurde. Die alte Holzfront des Walles markiert sich durch eine Bodeneintiefung, im Innern zeigten Pfostenlöcher die Standspuren von nur 2 oder 3 Gebäuden. Das Ganze war wohl ein Wachtposten am Aufweg zur Burg.
Zugehöriger Königshof[]
Die zur Burg gehörige curtis Schidara , welche 889 von König Arnolf von Kärnten dem Kloster Corvey geschenkt wurde, entspricht dem Typus eines karolingischen Königshofs, dem aber gewiss ein sächsischer Edelhof vorausgegangen war. Er liegt 5 km von der Skidroburg beim heutigen Dorfe Schieder (siehe → Altschieder). Um den Fuß der Burg, besonders an der Emmer bis nach Pyrmont hin, wurden bei vielen Gelegenheiten fränkische Scherben gefunden, offenbar von dem Heerlager Karls des Großen im Jahre 784.
Galerie[]
Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 438 (Volksburgen, § 15.)