Mittelalter Wiki
Mittelalter Wiki

Der Herrenhof oder Fronhof (mansus indominicatus, selihof) ist der vom Grundherren in Eigenwirtschaft bebaute Hof als Zentrum seiner Grundherrschaft oder eines ihrer Teile (Villikation; s. Grundherrschaft).

Beschreibung[]

Der Herrenhof bzw. Fronhof bestand aus dem Herrenhaus (sala, salihús, mansus principalis) und dem der Wirtschaft dienenden Salland, das sich teils in Gemengelage, teils in Streulage befand. Der Fronhof war die herrschaftliche Hufe (indominicata, Salhufe) und ursprünglich identisch mit dem Erbgut des Grundherren (terra aviatica). Er stand deshalb im Gegensatz zu den Zinshufen, die zu grundhöriger Zinsleihe ausgetan waren.

Dieser Gegensatz war auch dann noch gegeben, wenn Salland zu freier Landleihe verpachtet wurde. Eine Vermehrung des Sallands entstand durch Einbeziehung von Rodungen im Allmendeland, von sogenannten Beunden (auch Acht genannt, ahd. áhta) und ferner durch die Verfronung (s. Frondienst) von Ländereien, die dem Zinsbauern aus irgendeinem Grund, wie z.B. Nichtzahlung von Zinsen oder schlechte Bewirtschaftung, genommen wurden und dadurch nicht mehr gepflegt konnten.

Sieht man von der Ausdehnung des grundherrlichen Eigenbetriebes durch die Beunden ab, so zeigt sich, daß der Umfang des Fronhofs keineswegs ein besonders großer war, sondern dem eines Zinshofes in der Regel gleichstand. Auch seine Bewirtschaftung erfolgte üblicherweise in Gemeinschaft mit den Zinshöfen, wogegen die Zahl der Fronhöfe innerhalb derselben Grundherrschaft von deren Umfang abhängig und von dem Ausbau des Besitzes war.

Quellen[]