Der Hildesheimer Dom, auch Hoher Dom zu Hildesheim oder Mariendom zu Hildesheim (offizielle Bezeichnung Hohe Domkirche St. Mariä Himmelfahrt) gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Vorromanik in Niedersachsen und ist eine der ältesten Bischofskirchen in Deutschland. [1]
Beschreibung[]
Die Hildesheimer Domschule war eine der bedeutendsten Domschulen des Mittelalters, sowohl für die Ottonische Malerei, als auch für die ottonische Goldschmiedekunst. [2]
- Hauptartikel: Ottonische Malerei
- Hauptartikel: Goldschmiedekunst der Ottonenzeit
Frühmittelalter[]
10. Jahrhundert[]
Unter Bischof Bernward († 1022) wurde ein Versuch gemacht, den westlichen Malschulen der Ottonenzeit ebenbürtige Erzeugnisse hervorzubringen. Aber es fehlte an einer festen Tradition, an die man hätte anknüpfen können. Dennoch entstanden zur Zeit der Ottonen (919-1024 n. Chr.) an der Hildesheimer Domschule einige herausragende Handschriften.
- 993 - Bernward, dem Erzieher Ottos III. (seit 987), wird Bischof von Hildesheim. Unter ihm entstehen mehrere herausragende Werke ottonischer Goldschmiedekunst.
Hochmittelalter[]
Vom glühendem Eifer des Bischofs Bernward von Hildesheim für die Entwicklung der Schreibkunst und der Buchmalerei, aber auch für die Vervollkommnung des Erzgusses und der Goldschmiedekunst zeugen nicht nur sein Lehrer und Biograph Thangmar von Hildesheim, sondern auch einige erhaltene Arbeiten.
11. Jahrhundert[]
- um 1011 - Guntbald vollendet den Bernwardpsalter, das in Typ und Stil auf eine Vorlage aus dem Kreis der Adagruppe zurückgeht. [3]
- 1015 - Fertigstellung der erzgegossenen Türflügel der „Bernwardstür“, ein Meisterstück der ottonischen Plastik. [4]
- 1020 - Fertigung der „Bernwardsäule“ bzw. Christussäule, aufgestellt im südlichen Querschiffarm.
- um 1050 - Entstehung des bilderreichen sog. Kostbaren Bernwardevangeliar, in denen sich allerlei Einflüsse mischen. [5] [6] [7]
Irmensäule[]
Die im Hildesheimer Dom aufbewahrte porphyrne Irmensäule dürfte aus dem 11. oder 12. Jhd. stammen; der Sage nach aber soll der Schaft dieser Säule in der Apsis des Chorraumes aus dem Kernstück der Irminsul bestehen. Diese soll von einem durch Karl den Großen zerstörten Tempel in der Eresburg stammen, damals vergraben und bei der Erbauung von Kloster Corvey wiedergefunden worden sein. Auf Geheiß Ludwigs des Frommen wurde sie dann nach Hildesheim gebracht. Im Mittelalter wird sie als „statua“ bezeichnet. [8] [9] [10]
12. Jahrhundert[]
- 1130 - Entstehung des mit Edelsteinen und Filigran reich geschmückten Goldkreuzes ("Große Bernwardskreuz"), heute in der St. Magdalenen (Hildesheim).
- 1140 - Entstehung des kleineren „Bernwardkreuzes“ mit der silbergetriebenen Figur des Gekreuzigten. [11]
13. Jahrhundert[]
- 1213 - Konrad I. von Velber wird Domherr in Hildesheim.
- 1221 - Konrad I. von Velber wird Vorsteher der Hildesheimer Domschule
Galerie[]
Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Hildesheimer Dom (Version vom 10.06.2020)
- ↑ Wikipedia: Hildesheimer Domschule
- ↑ Bernwardpsalter (Hildesheim Dommuseum, Inv.-Nr. DS 19, DS 33) in der Wolfenbütteler Digitale Bibliothek (WDB)
- ↑ Dieter Brosius, Niedersachsen – Geschichte im Überblick (Land Niedersachsen). Hrsg. Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung Hannover. Unveränderter Nachdruck der 6., erweiterten Auflage, Hannover 1993. S. 8
- ↑ Kostbares Bernwardevangeliar (Hildesheim Dommuseum, Inv.-Nr. DS 18), Bischof Bernward von Hildesheim, im Bildarchiv Foto Marburg
- ↑ Neue Studien zur Evangelienhandschrift nr. 18 ("des Hl. Bernward Evangelienbuch") im Domschatze zu Hildesheim (Internet Archive); Beiträge zur Geschichte der Buchmalerei im frühen Mittelalter. H. H. Josten. Strassburg : J.H.E. Heitz, 1909. S. 110.
- ↑ Hoops. RdgA. aaO. Bd. III, S. 187 ff. (Malerei, D. Ottonische Malerei)
- ↑ Wikipedia: Hildesheimer Dom - Ausstattung (Version vom 07.08.2020)
- ↑ Mariendom Hildesheim: Die Irmensäule (abgerufen am 07.08.2020)
- ↑ Hildesheimer Geschichte(n): Die Marien- / Irmensäule (abgerufen am 07.08.2020)
- ↑ Hoops. RdgA. aaO. Bd. II, S. 301 f. (Goldschmiedekunst, § 67.)