Die Hohensyburg, Sigiburg oder auch Syburg, am Zusammenfluss der Ruhr und Lenne in Dortmund gehört zu den sächsischen Volksburgen. Die hier siedelnden Falen waren eine (westliche) sächsische Stammesgruppe. [1]
Beschreibung[]
Die erste urkundliche Nennung der Sigiburg bzw. Hohensyburg datiert aus dem Jahr 775, als laut den Lorscher Annalen das fränkische Heer Karls des Großen die sächsische Sigiburg eroberte und besetzte und diese seinerseits als Verteidigungsanlage gegen die Sachsen nutzte. 776 versuchten die Sachsen vergeblich, die Burg zu bestürmen.
Als Volksburg[]
Das Gebiete der Sigiburg umfasst 13 Hektar und liegt auf einem dreieckigen Plateau. Der einzige Aufgang befindet sich nordöstlich von der Mark aus. Auf dieser Seite befindet sich auch die breite Vorburg. Zwei Vorwälle und Gräben ziehen sich an der sanften Nordseite entlang, die Südseite fällt steil ins Ruhrtal ab. Eine Grabung von Carl Schuchhardt im Jahre 1904 ergab, dass der Vorburgwall aus einer großen, etwas geböschten Trockenmauer besteht und der Hauptwall im Norden ebensolche in der Front enthält, während das Tor in der Mitte des Hauptwalls dagegen mit Kalk gemauert war.
Der Durchgang bildete eine Kammer mit Wandvorsprüngen vorn und hinten. Vielleicht stammt dieses Tor jedoch nicht von der altsächsischen Anlage, sondern von der fränkischen Nutzung der Burg. In diesem Tor wurden fränkische Scherben gefunden, auch früher schon eine fränkische eiserne Axt, die in den Besitz des Hohensyburg-Wirtes Wulf überging.
Bei der Fundamentierung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals wurden viele dicke, runde Steinscheiben, roh behauen, von 40-50 cm im Durchmesser gefunden, die vielleicht als Munition diente, die den Berg hinuntergerollt werden sollte. Außen am Wall der Vorburg befindet sich die heute noch beträchtliche Petersquelle. In der Vorburg wurde die Peterskirche erbaut, die sich von der Tradition her auf Karl den Großen zurückführt. In der Hauptburg befindet sich die Ruine einer kleinen, mittelalterlichen Burg der Herren von Syburg.
Zugehöriger Königshof[]
So wie sich am Fuße der alten Volksburgen häufig ein Königshof nachweisen lässt, so findet am Fuße der Sigiburg der Hof Westhoven, der von dem deutschen Historiker Karl Rübel (1848-1916) als karolingischer Königshof erwiesen und davor als offenbar sächsischer Edelhof genutzt wurde.
Galerie[]
Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. III, S. 83 (Königshöfe, § 14.); Bd. IV, S. 438 (Volksburgen, § 14.)